Magen-Darm-Beschwerden Mpox hat mehr zu bieten als Hautausschläge und grippale Symptome

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Eine Mpox-Infektion kann auch den Magen-Darm-Trakt betreffen. Eine Mpox-Infektion kann auch den Magen-Darm-Trakt betreffen. © TuMeggy – stock.adobe.com

Bei der Virusinfektion Affenpocken (M-Pox) können neben Hautausschlägen und grippalen Symptomen auch Magen-Darm-Beschwerden wie Proktitis und Erbrechen auftreten, die bislang wenig beachtet wurden.

Bei der Mpox-Infektion sind vor allem Symptome ähnlich denen eines grippalen Infekts und Hautveränderungen bekannt. Der Magen-Darm-Trakt führt dagegen in diesem Kontext eher ein – unberechtigtes – Schattendasein, so die Überzeugung von Dr. Rahul Ramakrishnan vom Nova Southeastern University Dr. Kiran C. Patel College of Allopathic Medicine in Fort Lauderdale und Kollegen. Die Wissenschaftler haben daher die medizinische Literatur durchforstet und nach Artikeln gesucht, die sich mit gastrointestinalen Beschwerden bei Mpox befassen.

Dabei fanden sie 33 Arbeiten – größtenteils Einzel-Kasuistiken oder Fallserien –  mit insgesamt 830 Patienten. Es stellte sich heraus, dass vom Magen bis zum Anus so gut wie jedes Verdauungsorgan betroffen sein kann, wobei Proktitiden und rektale/anale Schmerzen, vor allem beim Stuhlgang, mit zu den am häufigsten berichteten Symptomen gehören. 

Mehrere Studien hatten sich mit den Übertragungsrouten beschäftigt. Die Autoren heben hervor, dass eine Studie einen direkten Zusammenhang der Übertragung des Virus durch rezeptiven Analverkehr bei Männern, die Sex mit Männern haben, und einer Proktitis nachwies.  Daneben können die Viren sich auch durch Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen und Tenesmen bemerkbar machen. 

Interessanterweise konnte eine Studie belegen, dass Magen-Darm-Beschwerden oft vor den bekannteren influenzaähnlichen Anzeichen auftreten. Zudem scheinen gastrointestinale Symptome häufiger vorzukommen, wenn die Ansteckung mit den Mpox-Viren durch Bisse oder Kratzer infizierter Tiere erfolgt war. Selten konnten Rektalperforationen durch Schädigung der Schleimhaut nachgewiesen werden. 

Bei einem erneuten Ausbruch sollte man auch an gastrointestinale Symptomedenken, so die Forscher abschließend. Das gelte insbesondere, zumal diese auch als alleinige Beschwerden auftreten können.

Quelle: Ramakrishnan R et al. BMJ Open Gastroenterol 2024; DOI: 10.1136/bmjgast-2023-001266