Basal-Insulin NPH oder Analoga?

Autor: H. Mehnert

Bekanntlich gibt es verschiedene Basal- oder Depot-Insuline, die es zu unterscheiden gilt. Das seit den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts verfügbare NPH-Insulin ist weit verbreitet und ist ein gutes Insulin, das aber im Vergleich zu den modernen Insulin-Analoga verschiedene Nachteile aufweist: So ist NPH-Insulin eine trübe Suspension, die geschüttelt werden muss, was viele Patienten nicht oder nur noch unvollkommen machen und damit unterschiedliche Insulinkonzentrationen zuführen, mit allen Folgen für die Stoffwechsellage. Zum anderen hat das NPH-Insulin einen Wirkungsgipfel, der immer einen Schwachpunkt darstellt, da zu diesem Zeitpunkt am ehesten Hypoglykämien auftreten können. Und in der Tat: Bei den Analoga (Glargin oder Detemir) werden signifikant seltener Hypoglykämien be­­­obachtet, da diese Insuline einen flachen Wirkablauf ohne Spitzenwirkung haben. Hinzu kommt, dass beide Insuline klare Lösungen darstellen, die nicht geschüttelt werden müssen. Glargin hat darüber hinaus den Vorteil, dass es über 24 Stunden wirksam ist und bei (fast) allen Patienten nur einmal gespritzt werden muss. Auch benötigt man weniger Insulin, so dass der Gesamtpreis bei Glargin wegen der geringeren Insulinmengen und anderer Vorteile niedriger ist.

Wie sieht aber nun der Kostenvergleich zum NPH-Insulin aus? Hier hat sich Entscheidendes getan, da für Glargin zwischen fast allen gesetzlichen Krankenkassen und dem Hersteller Mehrwertverträge abgeschlossen worden sind, die es ermöglichen, dieses Insulin jedem insulinbedürftigen Patienten zukommen zu lassen. Für Detemir gelten sogenannte Rabattverträge, die ebenfalls eine Verordnung ermöglichen - mit ganz wenigen Ausnahmen.

Diese Ausnahmen sind im Gegensatz zu den Empfehlungen des AOK-Bundesverbandes die AOK Bayern (Glargin wird nicht ersetzt) und die AOK Baden-Württemberg, wo kein Detemir erstattet wird.

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