Beurteilung, Betreuung, Prognose Patienten im Wachkoma

Autor: Andreas Bender

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Die Langzeit-Betreuung von Patienten im Wachkoma – oder neuerdings Syndrom reaktionsloser Wachheit – ist eine interdisziplinäre Herausforderung. In ca. 40 % der Fälle stimmt die Diagnose nicht, da bereits ein minimales Bewusstsein wiedererlangt wurde. Mit modernen Diagnosemethoden lassen sich zudem auch bei ca. 20 % der klinisch eindeutigen Wachkomafälle Hinweise für ein verborgenes Bewusstsein finden. Anders als früher gedacht können Patienten auch noch nach Jahren wieder zu Bewusstsein kommen, auch wenn schwere Behinderungen auf Dauer fortbestehen. Betreuende Ärzte sollten für häufige neurologische Komplikationen sensibilisiert sein.

Laiensprachlich hat sich im deutschsprachigen Raum der Begriff Wachkoma für solche Patienten etabliert, die infolge einer akuten Hirnschädigung (z. B. Schädel-Hirn-Trauma oder anoxische Enzephalopathie nach Herz-Kreislauf-Stillstand) zwar immer wieder die Augen geöffnet haben ("wach"), dabei aber nicht auf ihre Umwelt reagieren ("komatös") (Abb. 1).

Fachsprachlich wird häufig der Begriff des apallischen Syndroms verwendet, wobei neuerdings zur Verwendung der Bezeichnung "Syndrom reaktionsloser Wachheit" (SRW) geraten wird [14]. Unbedingt davon abgegrenzt werden müssen die Begriffe Locked-In-Syndrom (LIS) und Hirntod. Bei Ersterem sind die Patienten voll wach und kontaktfähig, erwecken wegen…

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