Systemischer Lupus erythematodes Proteinurie und Albuminwert rücken in den Fokus

Autor: Stephanie Käufl

Die Laborparameter mit den stärksten Assoziationen zum klinischen Outcome werden in laufenden SLE-Studien häufig nicht berücksichtigt. (Agenturfoto) Die Laborparameter mit den stärksten Assoziationen zum klinischen Outcome werden in laufenden SLE-Studien häufig nicht berücksichtigt. (Agenturfoto) © velimir – stock.adobe.com

Nicht nur die Klinik und diverse Scores, auch Laborwerte spiegeln die Krankheitsaktivität beim systemischen Lupus erythematodes wider. Allerdings sind dafür offenbar andere Parameter geeignet als bisher häufig eingesetzt.

Laborparameter können die klinische Verbesserung bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) widerspiegeln. So lautet das Ergebnis der Analyse von Patientendaten einer multizentrischen Kohortenstudie. Eingeschlossen waren 1.525 Betroffene mit aktivem SLE, bei denen zum Zeitpunkt der Basisuntersuchung mindestens einer von 13 definierten Routinelaborparametern pathologisch ausfiel.

Beim Kontrolltermin nach einem Jahr hatte der Rückgang einer Proteinurie den stärksten Aussagewert. Er war sowohl mit einer niedrigen Krankheitsaktivität (adjustierte Odds Ratio, OR, 62,48) als auch mit einem Schutz vor Organschäden assoziiert (OR 0,22). Eine ähnliche Assoziation zeigten die Werte für Albumin (OR 6,46 bzw. 0,42) und Hämoglobin (OR 1,97 bzw. 0,33) sowie die BSG (OR 1,71 bzw. 0,53) und die Thrombozytenzahl (OR 4,82 bzw. 0,49).

Parameter auch als Studienendpunkte nutzen

Leuko- und Lymphozytenwerte wiesen die geringste Aussagekraft auf. Insgesamt waren positive Veränderungen in den Labortests auch mit einer positiven Einschätzung des Arztes und einem besseren SLE-Responder-Index verbunden. Die Laborparameter mit den stärksten Assoziationen zum klinischen Outcome werden in laufenden SLE-Studien häufig nicht berücksichtigt, kritisieren die Autoren um Dr. Kathryn Connelly von der Monash University, Clayton. Sie empfehlen daher, diese als Endpunkte in künftige SLE-Studien einzubeziehen.

Quelle: Connelly K et al. Lancet Rheumatol 2022; 4: e831-e841; DOI: 10.1016/S2665-9913(22)00307-1