Die COPD-App KAIA bietet neben der Patientenschulung auch Anregungen zu körperlichen und Entspannungs-übungen. Sie lässt sich als digitale Gesundheitsanwendung budgetneutral zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnen. Ihre Effizienz wurde in einer randomisierten Studie belegt, berichtete Prof. Dr. Marc Spielmanns von den Zürcher Reha-Zentren Klinik Wald und Davos. 60 Patienten erhielten nach einer 21-tägigen pneumologischen Rehabilitation einen Schrittzähler und ein Mobiltelefon, randomisiert die eine Hälfte zusätzlich die KAIA-COPD-App.

Nach sechs Monaten wurde der primäre Endpunkt der Studie erreicht: Die App-Gruppe kam im Mittel signifikant auf eine größere Zahl täglich zurückgelegter Schritte als die Kontrollgruppe (5.016 vs. 3.105). Direkt nach der Reha erreichte der Unterschied in der Schrittzahl (6.361 vs. 5.052 Schritt) noch nicht das Signifikanzniveau. Die App-Gruppe erzielte zudem ein gegenüber der Kontrollgruppe erniedrigtes, d.h. besseres Ergebnis im COPD Assessment Test (im Mittel 15,1 vs. 19,7 Punkte). Nach dem Chronic Respiratory Disease Questionnaire hatten sich Dyspnoe und Fatigue im Vergleich zur Kontrollgruppe verringert. Die Effekte waren umso größer, je mehr die App genutzt worden war, ergänzte Prof. Spielmanns. Patienten sollten nach der Reha in jedem Fall auch das in Deutschland fast flächendeckend vorhandene Angebot an Lungensportgruppen nutzen, betonte er, und empfahl, es „unbedingt zu verordnen“. Wohnortnahe Lungensportgruppen finden sich unter www.lungensport.org.

Quelle:  64. Kongress der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin)