COPD Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Tod auch im Anfangsstadium erhöht
Die Zeit nach einer COPD-Exazerbation gilt als vulnerable Phase. Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bis hin zum Tod ist deutlich erhöht. Unklar war bislang, welche Rolle die Schwere der Exazerbation dabei spielt. Für eine retrospektive Langzeitstudie analysierte ein Team um Prof. Dr. Claus Vogelmeier, Pneumologie am Universitätsklinikum Marburg, die Routinedaten von 126.795 COPD-Patientinnen und -Patienten. Primärer Endpunkt war die erste Hospitalisierung aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses oder Tod jeglicher Ursache.
Innerhalb des Follow-ups von median 36 Monaten kam es bei 46,3 % der Studienteilnehmenden zu mindestens einer Exazerbation. Insgesamt 38,6 % erlitten im selben Zeitraum ein kardio-vaskuläres Ereignis oder starben. In den ersten sieben Tagen nach einer schweren Exazerbation war die Ereignisrate sehr stark erhöht (Hazard Ratio, HR, 15,84) und blieb es– mit deutlich abnehmender Tendenz– bis zu ein Jahr lang. Auch eine moderate Exazerbation war mit einem gesteigerten Risiko verbunden (HR 1,17).
Die Studienergebnisse belegen einmal mehr, wie wichtig es ist, COPD-Exazerbationen zu verhindern, so das Fazit von Prof. Vogelmeier und seinem Autorenteam. Sie betonen, dass auch Exazerbationen in einem frühen Stadium der COPD das kardiovaskuläre Risiko und die Mortalität erhöhen.
Quelle: Vogelmeier CF et al. BMJ Open Respir Res 2024; 11: e002153; doi: 10.1136/bmjresp-2023-002153