Basalzellkarzinom Schaben oder vereisen
Viele gutartige Hautveränderungen lassen sich mit einer Kürettage schnell und kostengünstig entfernen. Die Methode eignet sich aber auch für manche bösartigen Tumoren, berichten Dr. Eva Backman, Universität Göteborg und Kollegen. Zum Beispiel für superfizielle Basalzellkarzinome (BCC). BCC sind relativ häufig, insbesondere die Inzidenz der superfiziellen Tumoren, die sich meist an kosmetisch unproblematischen Körperregionen befinden, nimmt stetig zu. Für diese Niedrigrisiko-Tumoren gelten destruierende Verfahren als vertretbare Option. Wie stehen Kürettage (auch ohne nachfolgende Kryobehandlung oder Elektrodesikkation) und Kryoablation im Hinblick auf die mittelfristige Therapieeffektivität sowie den Heilungsverlauf zueinander?
Heilungsraten liegen bei über 95 %
An der randomisierten Studie nahmen 97 Personen mit 228, nicht im Gesicht oder am Kopf lokalisierten, superfiziell wachsenden BCC (Durchmesser 5–20 mm) teil. 115 Tumoren behandelten die Forschenden mittels scharfer Kürettage und 113 mittels einmaliger Kryotherapie (Flüssigstickstoff).
Nach drei bis sechs Monaten waren alle behandelten Hautareale dermatoskopisch tumorfrei. Innerhalb eines Jahres kehrte das BCC bei fünf der kürettierten und keinem der kryotherapierten Patienten zurück, was einer Heilungsrate von 95,7 % bzw. 100 % entspricht. Zwar blieb diese Differenz statistisch unter dem Signifikanzniveau, die Nichtunterlegenheitsanalyse brachte allerdings ein uneindeutiges Ergebnis. Im Median dauerte die Wundheilung nach Kürettage vier, nach Kryotherapie dagegen fünf Wochen (p < 0,0001). Insgesamt zeigte sich die Mehrzahl der Studienteilnehmenden mit dem Behandlungsergebnis zufrieden.
Basalzellkarzinome wachsen nur langsam, schließen Dr. Backman und ihre Kollegen. Um die langfristige onkologische Wirksamkeit der beiden ablativen Therapieverfahren beurteilen zu können, werden sie daher die Studienteilnehmenden über insgesamt fünf weitere Jahre nachbeobachten. Auch das kosmetische Ergebnis und die Behandlungszufriedenheit der behandelten Patienten werden Teil der kommenden Analysen sein.
Quelle: Backman EJ et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; DOI: 10.1111/jdv.18209