Künstliche Intelligenz Schnittstelle ermöglicht Kommunikation nach Stammhirninfarkt

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Ein neuartiges Interface ermöglicht einer Patientin mit schwerer Paralyse nach Stammhirninfarkt wieder kommunizieren zu können. Ein neuartiges Interface ermöglicht einer Patientin mit schwerer Paralyse nach Stammhirninfarkt wieder kommunizieren zu können. © Michael – stock.adobe.com

Ein neuartiges Interface wandelt nicht nur zerebrale Signale in Text um – es liefert auch mithilfe eines animierten Avatars die passenden Gesichtsausdrücke gleich dazu.

Dank einer neuartigen Verbindung zwischen Gehirn und Computer kann eine Patientin mit schwerer Paralyse nach Stammhirninfarkt wieder kommunizieren. Möglich macht dies eine Kombination von digitalem Avatar und künstlicher Intelligenz.

Wie schon bei früheren Interfaces dieser Art beruht die neue Technik darauf, dass zerebrale Signale in Text umgewandelt werden – mit einer Geschwindigkeit von fast 80 Wörtern pro Minute. Dazu wird ein papierdünnes Rechteck mit 253 Elektroden auf die Oberfläche des Gehirns gelegt, direkt über den Arealen, die für die Sprache relevant sind. Die Elektroden registrieren die Hirnsignale, die ohne den Schlaganfall an die Muskeln von Zunge, Kiefer, Larynx und Gesicht der Patientin geleitet würden.

Das Unmögliche möglich machen

Das Ziel sei jedoch eine vollwertige sprachliche Kommunikation mit einer möglichst natürlich klingenden Stimme, erklärt das Forscherteam um Prof. Dr. Edward Chang von der University of California in San Francisco. Damit das System auf KI-Basis funktioniert, trainierte die Patientin wochenlang die zugehörigen Algorithmen. Sie musste Sätze aus einem Vokabular von mehr als 1.000 Wörtern wieder und wieder üben, bis der Computer die zugehörigen Aktivitätsmuster erkannte. Um Gefühle wie Freude, Trauer und Überraschung auszudrücken, wurden die Gesichtsausdrücke des Avatars entsprechend animiert.

Quelle:
Pressemitteilung – University of California