Lungenkrebs Von Biomarkern und Früherkennung

Autor: Lara Sommer

Im Rahmen des Programms wird das individuelle Lungenkrebsrisiko der Teilnehmer:innen evaluiert. Im Rahmen des Programms wird das individuelle Lungenkrebsrisiko der Teilnehmer:innen evaluiert. © Pakin – stock.adobe.com

Personen von 55 bis 74 Jahren mit Rauchhistorie können in England zukünftig an einer Lungenkrebs-Früherkennung teilnehmen.1 Ab 2030 sollen alle Berechtigten eine Einladung erhalten. 

Das Ziel besteht darin, durch frühzeitige Dia­gnosen die Überlebensrate von Patient:innen zu verbessern. Diese liegt im Vereinigten Königreich unter der anderer Länder.

Im Rahmen des Programms wird das individuelle Lungenkrebsrisiko der Teilnehmer:innen  evaluiert. Erweist sich dieses als hoch, erhalten die Betreffenden eine Low-dose-CT des Brustkorbs. Bei negativem Befund finden weitere Kontrollen alle zwei Jahre statt, häufiger, wenn potenzielle Krebsvorstufen auffallen. Kombiniert damit soll aktiven Raucher:innen Unterstützung bei der Entwöhnung angeboten werden. 

Eine gute Vorhersage?

Heidelberger Forschende untersuchen wiederum, wie man Kandidat:innen zielgerichteter auswählt.2 In einer Kohorte mit knapp 900 Teilnehmenden sagte die Methylierung der Gene AHRR und F2RL3 genauer als bisherige Modelle voraus, wer Lungenkrebs entwickelt. Dies galt für alle Formen der Erkrankung, alle Altersgruppen und sowohl für aktive als auch ehemalige Raucher:innen.

Der Methylierungsstatus in Verbindung mit klassischen Risikofaktoren schloss bis zu 68 %  weniger Personen fälschlicherweise von der Früherkennung aus, ohne mehr falsch-positive Befunde zu generieren. „Wahrscheinlich wäre die beste Aussagekraft mit einer Kombination verschiedener Ansätze möglich“, so Dr. Megha Bhardwaj vom DKFZ.

Quellen:
1.    Mahase E. BMJ 2023; 381: 1469; DOI: 10.1136/bmj.p1469.
2.    Pressemitteilung des DKFZ