Makuladegeneration Sport gegen Blindheit

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Freizeitbeschäftigungen wie Spazierengehen galten als moderat. Freizeitbeschäftigungen wie Spazierengehen galten als moderat. © Dudarev Mikhail– stock.adobe.com

Sport ist bekanntlich für vieles gut. Jetzt weiß man, dass er auch die Augen schützt. Einer aktuellen Studie zufolge senkt regelmäßige körperliche Bewegung wohl die Gefahr für eine altersbedingte Makuladegeneration.

Ein hohes Maß an körperlicher Bewegung schützt wahrscheinlich vor der Entwicklung einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse von sieben Studien mit mehr als 14.500 Menschen. Als stark wurde die physische Aktivität eingeschätzt, wenn die Probanden Lasten hoben, intensiv Sport betrieben oder schwere Gartenarbeit verrichteten. Freizeitbeschäftigungen wie Spazierengehen galten als moderat, schreiben Dr. Dr. Matthias Mauschitz und Prof. Dr. Dr. Robert Finger von der Universitätsaugenklinik Bonn.

Während der durchschnittlichen Beobachtungszeit von sieben Jahren entwickelten 1.650 Teilnehmer eine Progression des Befundes: 1.461 von keiner zu einer frühen, 189 von einer frühen zu einer späten AMD. Probanden mit niedrigem bis moderatem Bewegungspensum hatten im Vergleich zur aktivsten Kohorte ein um etwa 19 % erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer frühen AMD. Den stärksten Zusammenhang mit einer um 74 % gesteigerten Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung trug die jüngste Kohorte (mittleres Alter 61 Jahre). Ein Einfluss auf die Progression von früher zu später AMD ließ sich aufgrund der niedrigen Fallzahl nicht belegen.

Der potenzielle Wirkmechanismus der vermehrten Aktivität ist noch unklar. Die beiden Ophthalmologen vermuten, dass regelmäßige Bewegung langfristig den oxidativen Stress reduziert. Er gilt als Hauptfaktor in der Pathogenese der AMD.

Quelle: Mauschitz MM, Finger RP. Z prakt Augenheilkd 2022; 43: 345-348