Epicondylitis Spritzen mit Eigenblut und Plättchenkonzentrat bessern weder Schmerzen noch Funktion
Injektionen mit autologem Blut oder plättchenreichem Plasma (PRP) erfolgen bei lateraler Epicondylitis häufig. Beobachtungsstudien zufolge soll diese Therapie die Abheilung tendinöser Läsionen beschleunigen. Randomisierte kontrollierte Arbeiten kamen jedoch zu widersprüchlichen Resultaten.
Ein australisch-finnisches Forscherteam wollte genauer wissen, wie gut die Spritzenbehandlung wirkt, und startete eine Datenbankanalyse. Für die Auswertung berücksichtigten die Wissenschaftler zehn Studien, in denen die Behandlung mit Eigenblut bzw. Plättchenkonzentrat versus Scheintherapie verglichen wurde. Als relevant galt das nach drei Monaten erzielte Ergebnis.
Wie sich zeigte, minderten die Verumtherapien die Beschwerden allenfalls geringfügig und konnten die Funktion kaum bessern. Die mittlere Schmerzstärke lag im scheintherapierten Kollektiv bei 3,7 von 10 Punkten und in der Verumgruppe nur um 0,16 Punkte niedriger. Die Funktion besserte sich bei den Placebopatienten um 28 von 100 Punkten und damit nur um knapp zwei Punkte weniger als unter Gabe eines Verums.
Unsicher sind sich die Autoren in puncto Sicherheit: In der Placebogruppe brachen 8 % der Teilnehmer die Therapie wegen Nebenwirkungen ab, unter PRP- bzw. Blutinjektionen waren es nur 2 %. Unerwünschte Wirkungen wurden in 17 % vs. 19 % der Fälle verzeichnet, schreiben Teemu Karjalainen von der Monash University in Melbourne und Kollegen.
Diese Ergebnisse sprechen klar gegen den Einsatz von autologem Blut oder plättchenreichem Plasma in der Behandlung der Epicondylitis lateralis, schließen die Autoren. Die Injektionen bessern bei der Erkrankung höchstwahrscheinlich weder Schmerz noch Funktion in klinisch bedeutsamem Ausmaß. Gleichzeitig muss man mit injektionsbedingten Schmerzen und geringfügig erhöhter Infektionsrate rechnen.
Quelle: Karjalainen TV et al. Cochrane Database Syst Rev 2021; DOI: 10.1002/14651858.CD010951.pub2