Verwirrung um die Diabetes-Diagnostik

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Bei grenzwertigem HbA1c empfiehlt die DDG eine zusätzliche glukose­basierte Diagnostik wie den oGTT. Bei grenzwertigem HbA1c empfiehlt die DDG eine zusätzliche glukose­basierte Diagnostik wie den oGTT. © thinkstock

Nüchternglukose, HbA1c oder oraler Glukosetoleranztest? Bei der Diabetes-Diagnostik herrscht reichlich Konfusion. Statt eines einheitlichen Vorgehens scheint jeder Arzt seiner eigenen Strategie zu folgen. Auch die Fachgesellschaften sind sich nicht einig – aber sie haben ihre Empfehlungen inzwischen genauer gefasst.

Die aktuelle Leitlinie der American Diabetes Association (ADA) lässt dem Arzt die Wahl, ob er den Diabetes mit HbA1c oder mit Plasmaglukose-Kriterien, das heißt mit Nüchternblutzucker (NBZ) oder Zweistundenwert im oralen Glukosetoleranztest (oGTT), diagnostizieren will. Alle drei Parameter gelten als gleichwertig, erklärte Privatdozent Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf. Als pathologisch stufen die amerikanischen Diabetologen HbA1c-Werte ≥ 6,5 % ein, ebenso Nüchternblutzucker-Spiegel ≥ 126 mg/dl und eine Zweistunden-Plasmaglukose im oGTT ≥ 200 mg/dl. Auch eine „Zufallsglukose“ ≥ 200 mg/dl bei Patienten mit klassischen Hyperglykämie-Symptomen belegt die…

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