Kollegen diskutieren Von Läusen und Flöhen

Autor: V. Seifert

Die Symptome lassen an eine bestimmte Diagnose denken und diese erweist sich dann als korrekt. Die Therapie scheint mehr oder weniger zu wirken. Alles klar - Fall abgeschlossen. Oder nicht? Was ist, wenn plötzlich - oft in der Klinik im Zuge einer umfassenden Diagnostik - eine zusätzliche Diagnose gestellt wird und der Fall dann in einem ganz anderen Licht erscheint? Derartige Fälle, in denen der Patient sozusagen Läuse und Flöhe hatte, beschäftigten die Kollegen auf der diesjährigen practica. Wann darf der Hausarzt sich mit einer Diagnose, die scheinbar die Beschwerden erklärt, zufriedengeben und wann sollte er weiterforschen?

Ein Kollege schilderte den folgenden Fall: „Eine 27-jährige Patientin war in den 90er Jahren bei mir in Behandlung wegen einer depressiven Symptomatik. Eine Therapie mit Antidepressiva über ein Vierteljahr brachte keinen Erfolg. Schließlich entwickelte die junge Frau bulimische Symptome mit Erbrechen und starker gewichtsabnahme. die vermutete Essstörung ließ sich bestätigen und ich nahm Kontakt zu einer Klinik auf. vier Wochen nach der stationären Aufnahme erfuhr ich, dass die Patientin inzwischen im Koma lag. Sie war an einem Plexuspapillom operiert worden, was zu einem Hydrozephalus internus geführt hatte. Die Patientin blieb schwer beeinträchtigt. Der Klinikkollege machte mir den vorwurd,…

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