Der Hausarzt kann’s erkennen: Wann wird Trauer pathologisch?

Autor: Urs Münch

Menschen, die den Verlust eines Ehepartners oder nahen Verwandten betrauern, suchen nicht selten Hilfe beim Hausarzt. Um die Betroffenen wirksam unterstützen zu können, gilt es zwischen einer normalen Trauerreaktion, einer Depression und einer pathologischen Trauerform, der sogenannten "anhaltenden Trauerstörung", zu unterscheiden.

Hausärzte sind diejenigen im Gesundheitssystem, die am häufigsten regelhaft mit Patienten zu tun haben, die aufgrund des Verlusts einer nahestehenden Person trauern. Sie sind auch diejenigen, die am häufigsten von Trauernden um Unterstützung gebeten werden. Insofern bedarf es in dieser Schlüsselposition des Wissens über aktuelle Entwicklungen zum Thema Trauer.

Unterscheidung Trauer, anhaltende Trauerstörung und Depression

Die internationale Forschungsgemeinschaft ist sich weitgehend einig darin, dass Trauer sich signifikant von Depression und Angststörungen unterscheidet [8]. Obschon es Überlappungen einiger Symptomkomplexe gibt, können Unterschiede zwischen Trauer und Depression ausgemacht…

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