EKG-Interpretation Was ist bei Kindern anders?

Autor: C. Balmer, D. Wütz, B. Schätzle

Ein Kinder-EKG wird im Prinzip genauso ausgewertet wie ein Erwach­senen-EKG. Doch weist es einige Besonderheiten auf, die für das Kindesalter völlig normal sind, während sie im Erwachsenenalter eine hochgradige Pathologie darstellen könnten. Um keine wichtigen Befunde zu verpassen bzw. keine unnötige Zusatzdiagnostik zu veranlassen, empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen, welches in diesem Beitrag vorgestellt wird.

Durch das unterschiedliche Krankheitsspektrum im Kindesalter ändert sich auch der Fokus bei der EKG-Interpretation. So hat zum Beispiel die Erkennung einer rechtsventrikulären Hypertrophie im Kindesalter im Rahmen der Diagnostik von angeborenen Herzfehlern einen hohen Stellenwert, während die Isch­ämiediagnostik eine seltenere Fragestellung ist. Im folgenden Text möchten wir systematisch eine EKG-Beurteilung diskutieren, wie sie im klinischen Alltag in einer kinder- oder allgemeinärztlichen Praxis durchgeführt werden könnte, und dabei auf die typischen altersspezifischen Veränderungen hinweisen. Für ein systematisches Vorgehen kann folgendes Raster herangezogen werden:

  1. Rhythmus
  2. Herzfrequenz
  3. L…

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