Was wirklich gegen Striae hilft und warum Cremes mit hohem Lichtschutz wichtig sind
Durchforstet man die Literatur zur Behandlung von Striae, gibt es überwiegend nicht-randomisierte Studien oder Fallbeispiele. Mit Besserungsraten von 50–75 % schneidet dabei die nicht-ablative fraktionierte Lasertherapie noch am besten ab, berichtete Professor Dr. Claudia Borelli von der Ästhetischen Dermatologie der Universitäts-Hautklinik Tübingen.
Durch diese in Lokalanästhesie angewandte Methode lassen sich 10–25 % der Epidermisoberfläche abtragen. Allerdings sollte eine gute Wundpflege gewährleistet sein und die Patienten müssen im Behandlungszeitraum eine Creme mit Lichtschutzfaktor 50 nutzen.
Hyperpigmentierungen bei dunklen Hauttypen
Vorsicht bei dunkleren Hauttypen! Bei ihnen können nach der Therapie Hyperpigmentierungen entstehen. Um mit dem fraktionierten Laser Dehnungsstreifen den Garaus zu machen, sind etwa drei bis vier Sitzungen im Abstand von sechs bis acht Wochen nötig, der Erfolg zeigt sich erst nach drei bis sechs Monaten.
Als ihre Methode der ersten Wahl nannte Prof. Borelli aber das Microneedling, das ohne örtliche Betäubung auskommt und sich auch für dunklere Hauttypen eignet. Die Haut registiert die Punktionen als Verletzung und startet Heilungsvorgänge. Sie produziert neue Kollagen- und Elastinfasern, was Geschmeidigkeit und Elastizität erhöht. Durch gleichzeitige Neubildung von Kapillaren bessert sich auch die Durchblutung.
„Die Wenigsten sind so schön, dass es sich lohnt“
Der angelegte Verband kommt schon am nächsten Tag wieder ab, einfache Wundcremes können die Heilung dann unterstützen. Bis es soweit ist, gilt ebenso wie beim Laser: Lichtschutzfaktor 50 nutzen! Die Patienten sollten aber dennoch die Sonne streng meiden. Das Microneedling lässt sich auch mit einer Radiofrequenztherapie kombinieren, die ebenfalls wenig Schmerzen verursacht und schnell geht. Doch egal, für was man sich entscheidet. Es heißt immer, Aufwand und Kosten abzuwägen, denn: „Die wenigsten Patienten sind so schön, dass es sich lohnt“, so das Fazit von Prof. Borelli.
* Deutsche Dermatologische Gesellschaft