Albuminsubstitution „Wie ein Staubsauger im Plasma“
Man müsse sich das Protein wie einen Staubsauger im Plasma vorstellen. Es ist in der Lage, verschiedenste Toxine zu binden.
Die Substitution von Albumin ist laut Leitlinien derzeit indiziert bei
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spontan bakterieller Peritonitis (SBP),
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Parazentese und
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hepatorenalem Syndrom.
Zwar gibt es Hinweise, dass Albumin auch bei hepatischer Enzephalopathie einen positiven Effekt hat. Bislang gibt es hierzu jedoch in keiner Leitlinie eine Empfehlung. Bei Nicht-SBP-Infektionen weiß man inzwischen, dass die Albumingabe keinen Vorteil bringt. Hier lautet die klare Empfehlung, auf die Substitution zu verzichten.
Für andere mögliche Indikationen ist die Evidenz noch zu schwach und zu viele Fragen sind unbeantwortet – wie etwa die nach der optimalen Dosis. Bei allen Indikationen gilt es, eine wichtige Komplikation der Albuminsubstitution auf dem Schirm zu haben: das Lungenödem.
Quelle: 17. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (GGHBB) in Berlin und Brandenburg