Alkohol Zwischen Genuss und Stress

Autor: Dr. Anna Millenaar

Bereits am einem täglichen Alkoholkonsum von 7,4 g steigt die Mortalität deutlich, was etwa einem halben Glas Wein entspricht. Bereits am einem täglichen Alkoholkonsum von 7,4 g steigt die Mortalität deutlich, was etwa einem halben Glas Wein entspricht. © Pixel-Shot – stock.adobe.com

Bier, Schnaps und Wein begünstigen eine Fettlebererkrankung und damit auch die Fibrose und Zirrhose des Organs. Was soll man seinen Patienten mit beginnender Steatosis hepatis raten, wenn sie partout nicht vom Alkohol lassen können? Wieviel ist dann zuviel?

Alkoholkonsum ­begünstigt eine Fettleber. Diese fördert wiederum die Entwicklung von Leberfibrose und Leberzirrhose. Patienten mit hepatischer Steatose wird daher geraten, komplett auf Bier, Wein und Schnaps zu ver­zichten

Im Rahmen einer Kohorten­studie untersuchten Wissenschaftler um Yee Hui Yeo vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles, ob es für Patienten mit beginnender Steatosis hepatis, die nicht zu einer Alkoholabstinenz bereit sind, einen tolerablen Schwellenwert gibt. Hierzu wertete das Team die Gesundheitsdaten von 2834 Menschen mit Fettleber aus. Gut 20 % von ihnen hatten ein mittleres oder hohes Risiko für eine fortgeschrittene Fibrose, was mittels FIB-4-Score ermittelt wurde. Ihre Mortalitätsrate lag um den Faktor vier höher als die von Personen mit niedrigem Risiko.

Ein halbes Glas Wein als Schwellenwert

Die Assoziation zwischen Sterblichkeit und Alkoholkonsum war bei mittlerem bis hohem Fibroserisiko linear. Für Patienten mit niedrigem Risiko fand sich hingegen eine nicht-lineare Beziehung, wobei die Sterblichkeit ab einem täglichen Alkoholkonsum von 7,4 g deutlich anstieg. Diese Menge entspricht etwa einem halben Glas Wein oder einer Flasche Bier (0,33 l).

Quelle: Yeo YH et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e2347548; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.47548