27 Mal Verdacht auf versuchte Körperverletzung
Der 47-jährige Pharmazeut soll in 61 980 Fällen Zubereitungen für die Chemotherapie unter Verstoß gegen die Rezepturen und sonstigen Vorschriften in den Verkehr gebracht haben. Er soll die Zubereitungen in einer nicht näher quantifizierbaren Vielzahl von Fällen mit deutlich weniger Wirkstoff als ärztlich verordnet hergestellt und abgegeben haben.
Jeden einzelnen Fall betrachtet die Staatsanwaltschaft – rechtlich betrachtet – als einen besonders schweren Fall des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. In 27 dieser Fälle ist eine tateinheitlich begangene versuchte Körperverletzung mitangeklagt.
Zur Last gelegt werden in der 820 Seiten umfassenden Anklageschrift weiterhin Falschabrechnungen gegenüber gesetzlichen Krankenkassen (50 435 Rezepte). Die Staatsanwaltschaft geht von 59 Fällen des gewerbsmäßigen Betruges aus und einem Schaden für die Krankenversicherer von ca. 56 Mio. Euro.