Netzwerk gegen Lungenkrebs Ersatzkassen zahlen für neue Therapien
Die Versicherten können sich von bundesweit 19 (bisher 15) universitären Krebszentren (Netzwerkzentren) versorgen lassen. Hintergrund ist ein Vertrag mit dem „nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“.
Längeres Überleben bei besserer Lebensqualität
Ziel des Netzwerkes ist es, personalisierte Therapien in der Routineversorgung von Patienten mit Lungenkrebs einzusetzen. „Von personalisierten Therapien profitieren insbesondere Patienten mit fortgeschrittenem bzw. nicht-operablem Lungenkrebs“, erklärt der Sprecher des nNGM, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln. Durch die neue Behandlungsmethode gewinnen die Patienten laut Studien an Lebensqualität und bis zu fünf Jahre mehr Lebenszeit.
Der vdek verweist darauf, dass für die etwa 56.000 Menschen, die jährlich an Lungenkrebs erkranken, die Chemotherapie bislang die einzige Therapieoption war. Dank Genomforschung stünden jetzt Therapien zur Verfügung, die gezielt auf bestimmte genetische Veränderungen in den Tumoren wirkten.
45 % der Erkrankten könnten profitieren
„Die bislang zugelassenen Medikamente können bei 25 % der Patienten eingesetzt werden, für weitere 20 % der Patienten müssen die Medikamente noch innerhalb klinischer Studien verabreicht werden“, heißt es weiter. Da die Diagnostik und die daraus resultierende Therapieempfehlung hochkomplex seien, könnten diese Verfahren nur an spezialisierten Zentren durchgeführt werden. Laut Ersatzkassenverband werden bei der neuen Versorgungsform Tumorproben der Patienten am Wohnort von den behandelnden Ärzten (Netzwerkpartnern) entnommen und von Experten für molekulare Diagnostik und personalisierte Lungenkrebsbehandlung in den Netzwerkzentren untersucht. Die Experten beraten die behandelnden Ärzte und ggf. auch Patienten auf der Basis der molekularpathologischen Befunde. Die Behandlung selbst kann zumeist wohnortnah stattfinden.
Quelle: vdek-Information