ADHS-Therapie im zweiten Anlauf

Elke Klug/Tobias Stolzenberg

Mit Dexamphetamin gelingt es, binnen sechs Monaten Hyperaktivität und Impulsivität zu dämpfen. Und die positiven Wirkungen halten auch längerfristig an. Mit Dexamphetamin gelingt es, binnen sechs Monaten Hyperaktivität und Impulsivität zu dämpfen. Und die positiven Wirkungen halten auch längerfristig an. © S.Kobold – stock.adobe.com

Leitliniengemäß sollen Kinder und Jugendliche mit ADHS im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie auch medikamentös behandelt werden. Sprechen die jungen Patienten auf Methylphenidat nur unzureichend an, ist der Wechsel zu einem Dexamphetamin eine gute Option.

Führt die Behandlung einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyper­aktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern und Jugendlichen mit Methylphenidat nicht zum gewünschten Erfolg, kann der Wechsel zu einem Dexamphetamin wie Attentin®­ hilfreich sein. Die Ergebnisse von ATTENTION­ zeigen, dass sich damit die funktionellen Beeinträchtigungen der jungen Patienten merklich reduzieren lassen, berichtete Dr. Henrik­ Uebel-­von Sandersleben­ von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen. 

In der Beobachtungsstudie waren die langfristige Wirksamkeit und die Sicherheit des seit 2011 zugelassenen Medikaments im realen Versorgungsalltag mit 140 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren untersucht worden. 

Signifikante Besserung in der ADHS-Rating-Skala-IV

Primärer Studienendpunkt war die Veränderung der ADHS-Symptomatik in ärztlicher Bewertung nach sechs Monaten, quantifiziert anhand der ADHS-Rating-Skala-IV (ADHS-RS-IV). Sekundäre Ziele waren u.a. Subgruppen des primären Endpunkts, die ADHS-RS-IV-­

Subskalen sowie die Veränderung nach zwölf Monaten Therapie.
Der mittlere Wert in der ADHS-RS-IV verringerte sich in den ersten sechs Monaten signifikant von 27,1 auf 13,4 Punkte. Der Effekt blieb im Verlauf weitgehend erhalten: Nach zwölf Monaten betrug der Score im Mittel 12,3 Punkte. Das Gesamtansprechen, definiert als Reduktion des ADHS-RS-IV um mindestens 30 %, lag nach sechs Monaten bei 78,1 %. Erreicht wurde dies mit einer mittleren Attentin®-Dosis von 13,9 mg/d bei Kindern und mit 16,8 mg/d bei Jugendlichen. Positive Effekte zeigten sich sowohl bei Hyperaktivität und Impulsivität als auch für die Subskala Unaufmerksamkeit.

Die Substanz eignet sich nicht für alle Kinder

Damit konnte ATTENTION­ bestätigen, dass sich ein erneuter, individueller Behandlungsversuch mit diesem Präparat durchaus lohnt, so das Fazit des Referenten. Gleichwohl, so betonte er, sei die Anwendung nicht bei allen Kindern gleichermaßen indiziert. Der Entscheidung müsse, auch unter Berücksichtigung der zahlreichen möglichen Gründe für ein Versagen des Methylphenidats, eine sorgfältige Beurteilung von Schwere und Chronizität der Symptome vorausgehen.

Quelle: Fortbildungsveranstaltung „Blickpunkt ADHS & neue Therapie-Option bei Sialorrhö“; Veranstalter: Medice Pharma GmbH & Co. KG

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Mit Dexamphetamin gelingt es, binnen sechs Monaten Hyperaktivität und Impulsivität zu dämpfen. Und die positiven Wirkungen halten auch längerfristig an. Mit Dexamphetamin gelingt es, binnen sechs Monaten Hyperaktivität und Impulsivität zu dämpfen. Und die positiven Wirkungen halten auch längerfristig an. © S.Kobold – stock.adobe.com