Afatinib bewirkt Tumorstabilisierung in drei Vierteln der Fälle

ASCO 2024 Dr. Katharina Arnheim

Dieser TKI könnte eine neue Therapieoption für Chordom Patient:innen darstellen. Dieser TKI könnte eine neue Therapieoption für Chordom Patient:innen darstellen. © MQ-Illustrations – stock.adobe.com

Durch die Erstlinientherapie mit Afatinib wird beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten, EGFR-exprimierenden Chordom eine Zwölf-Monats-PFS-Rate von 40 % erreicht. In einer zweiten Kohorte mit 13 vorbehandelten Personen betrug die PFS-Rate nach neun Monaten 38,5 %. 

Der TKI Afatinib könnte einer europäischen Phase-2-Studie zufolge eine neue Therapieoption für Patient:innen mit Chordomen darstellen. Eingeschlossen waren 34 Erkrankte, die den TKI als Erstlinientherapie erhielten. Eine zweite Kohorte umfasste weitere 13 vorbehandelte Personen. 

Nahezu alle Teilnehmenden waren vor Studieneinschluss bereits bestrahlt oder operiert worden. Auch hatten alle Patient:innen der Kohorte 2 zuvor schon einen TKI (Imatinib oder Sorafinib), wenige auch eine Chemo- oder Immuntherapie erhalten, berichtete Dr. Astrid Lipplaa, Leiden University Medical Center. 

In der Erstlinien-Kohorte sprachen vier Patient:innen (13,3 %) auf Afatinib mit einer partiellen Remission, weitere 23 (76,7 %) mit einer Tumorstabilisierung an. In der zweiten Kohorte wurden keine PR verzeichnet; eine Stabilisierung gelang in zehn Fällen (76,9 %). Eine Person wurde bei Studienauswertung weiterhin mit Afatinib behandelt. 

Insgesamt gut durchführbar

Das mediane PFS im Gesamtkollektiv erstreckt sich über 8,8 Monate. In Kohorte 1 betrug es median 9,2 Monate, in Kohorte 2 median 8,6 Monate. Nach einem Jahr waren noch zwölf Teilnehmende in Kohorte 1 (40 %) progressionsfrei. In Kohorte 2 erreichte die Neun-Monatsrate des PFS 38,5 %. Partielle Responder überlebten median 27,9 Monate ohne Progress. 

Lebensqualität und Schmerz-Scores wurden durch Afatinib allerdings nicht  klinisch relevant verbessert. Dr. Lipplaa wies darauf hin, dass Dosisreduktionen unter der Therapie mit Afatinib insbesondere wegen Hauttoxizitäten und Diarrhöen von ≥ Grad 3 mit einer Rate von 42,6 % häufig waren. Die Behandlung sei aber bei Anpassung der Dosierung insgesamt gut durchführbar gewesen.

Quelle:
Lipplaa A et al. 2024 ASCO Annual Meeting; Abstract 11517

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