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Ambrosia-Allergie unter der Lupe
Die von Allergikern so gefürchtete Pflanze wird botanisch Ambrosia artemisiifolia, auf Deutsch Beifußblättriges Traubenkraut genannt. Sie wurde aus Amerika zu uns eingeschleppt und breitet sich in ganz Europa immer stärker aus, heißt es in einer Mitteilung des Umweltbundesamtes. Gartenbesitzer sollten gegen die Pflanze vorgehen, indem sie sie ausreißen, bevor sie zu blühen beginnt. Die Ambrosia wächst aber auch als Ackerunkraut, auf Brachen, in Schnittblumenfeldern, auf Baustellen und am Straßenrand. Daher wäre eine biotopübergreifende Bekämpfungspflicht notwendig.
In einer Studie hat ein Deutsch-Schweizerisches Forscherteam die Allergene in der Pflanze untersucht.1 In einem Versuch wurden Testpersonen elf Tage lang Pollenbestandteile intranasal verabreicht. Bisher vermutete man, dass das Hauptallergen das Protein Amb a 1 darstelle. In dem aktuellen Versuch allerdings verursachte dieses Allergen allein kaum Entzündungsreaktionen.
Der ganze Pollenextrakt löste heftigste Inflammation aus
Auch eine proteinfreie Fraktion aus dem Pollen konnte der Allergikerschleimhaut kaum etwas anhaben. Der gesamte Pollenextrakt dagegen löste heftigste Inflammation aus, berichten Dr. Maria Wimmer und Dr. Francesca Alessandrini vom Zentrum für Allergie und Umwelt an der Technischen Universität und dem Helmholtz Zentrum in München und Kollegen.
Aus früheren Studien mit Birkenpollen wussten die Forscher, dass das Adenosin im Pollen eine wichtige allergene Rolle spielt. Man entfernte also das Adenosin aus dem Pollen und verabreichte den gesamten Rest erneut. Jetzt fielen die Entzündungszeichen nur noch ganz schwach aus. Pollenadenosin scheint sich an körpereigene Rezeptoren zu binden und in Kombination mit anderen Stoffen Allergien auszulösen, erklärte dazu Dr. Wimmer. Aus experimentellen Studien weiß man auch, dass Adenosin-Rezeptor-Antagonisten im Kampf gegen Allergien helfen. Jetzt müssen weitere Studien den Nutzen solcher Medikamente genauer untersuchen.
Quelle: 1. Maria Wimmer, Francesca Alessandrini et al., Allergy 2015; DOI: 10.1111/all.12642
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