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Ansprechen auf nab-Paclitaxel/Carboplatin

Die seltenen, aber aggressiven hochgradigen neuroendokrinen Karzinome (NEC) des Gastrointestinaltrakts (GIT) werden bislang wie kleinzellige Lungentumoren überwiegend mit Carboplatin/Etoposid behandelt, erinnerte Prof. Dr. Lorraine Chantrill, Wollongong Hospital. Für die Therapie von Pankreaskrebs hat nab-Paclitaxel in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Es erschien daher interessant, so Prof. Chantrill, diese Substanz in Kombination mit Carboplatin auch bei NEC des GIT zu testen.
Allerdings erwies es sich als schwierig, genügend Personen mit diesen sehr seltenen Tumoren für die randomisierte Phase-2-Studie NABNEC zu rekrutieren. Innerhalb von 4,5 Jahren wurden lediglich 60 Teilnehmer:innen sowohl mit großzelligen als auch kleinzelligen NEC eingeschlossen. Daher beschlossen die Autor:innen im Verlauf der Rekrutierung, weitere Patient:innen ausschließlich in den experimentellen Arm aufzunehmen. Er umfasst insgesamt 48 Erkrankte, die Kontrolle mit dem Standard Carboplatin/Etoposid zwölf Personen. Alle werden mittlerweile bis zu drei Jahre lang nachbeobachtet. Mehr als 80 % der Teilnehmenden wiesen nicht-pankreatische NEC auf, über die Hälfte hatte Lebermetastasen.
Fatigue als häufigste Nebenwirkung
Im experimentellen Arm traten mehr Nebenwirkungen auf. So lag die Inzidenz an Toxizitäten vom Grad 3 und höher mit 52 % über der in der Kontrollgruppe mit 42 %. Als hauptsächliche Nebenwirkung nannte Dr. Chantrill die Fatigue.
Keine signifikanten Unterschiede
Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Die Ansprechrate in der Prüfgruppe lag mit 53 % deutlich über der in der Kontrolle mit nur 42 %. Drei Patient:innen sprachen auf nab-Paclitaxel/Carboplatin mit einer kompletten Remission (CR) an vs. 0 unter dem Standard. Bezüglich des PFS gab es keine signifikanten Unterschiede, allerdings mit einem Trend zu einem längeren PFS im experimentellen Arm. Prof. Chantrill machte darauf aufmerksam, dass die Phase-2-Studie protokollarisch nicht darauf angelegt war, eine Überlegenheit im PFS nachzuweisen.
Ähnlich sah es beim OS aus, das mit 5,7 Monaten vs. 4,2 Monate unter der experimentellen Therapie tendenziell länger ausfiel als in der Kontrolle. Die Zwei-Jahres-OS-Rate betrug 25 % vs. 17 %.
Auf Basis der Ergebnisse wertete die Referentin nab-Paclitaxel/Carboplatin als aktives Regime bei hochgradigen NEC vom GIT, das in einer Phase-3-Studie weiter geprüft werden sollte.
Quelle:
Chantrill L et al. ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium 2024; Abstract 589
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