Anti-Schuppen-Shampoo: Leise rieselt der Schnee

Dr. Anja Braunwarth

Zunächst sollte immer erst zwischen fettigen und trockenen Schuppen unterschieden werden (rechts: Prof. Dr. Christiane Bayerl, Klinik für Dermatologie und Allergologie Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden). Zunächst sollte immer erst zwischen fettigen und trockenen Schuppen unterschieden werden (rechts: Prof. Dr. Christiane Bayerl, Klinik für Dermatologie und Allergologie Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden). © fotolia/lavizzara; privat

Manche Menschen trauen sich kaum noch, dunkle Oberteile anzuziehen. Der Grund: Kopfschuppen. Was steckt dahinter und was lässt sich tun?

Kopfschuppen sind ein Sammelbegriff für jede Art vermehrter Schuppung auf der Kopfhaut. Zunächst muss man aber zwischen trockenen und fettigen unterscheiden, erklärt Professor Dr. Christiane­ Bayerl von der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. Trockene finden sich eher bei Frauen, vor allem nach den Wechseljahren, fettige vermehrt bei Männern. In beiden Fällen gibt es eine ganze Reihe möglicher Ursachen (s. Kasten).

14 Ursachen für Kopfschuppen 

Trockene:
  • Veranlagung zu trockener Kopfhaut
  • Heizungsluft/Klimaanlagen/Wintermützen
  • Psoriasis
  • atopische Dermatitis
  • Kontaktallergie
  • Irritationen der Haut, z.B. durch zu viel Haarkosmetik (Packung, Spülung), heißes Föhnen oder immer nur Lufttrocknen
  • hormonelle Umstellungen (z.B. Wechseljahre)
  • mykotische Infektionen (Übertragung von Haustieren)
  • Kopfläuse (Schuppung sekundär durchs Kratzen)
Fettige:
  • seborrhoisches Ekzem
  • Fehlbesiedlung mit Überwucherung von Pityrosporum ovale, v.a. bei hoher Luftfeuchtigkeit
  • Hormontherapien
  • Haaröle, -packungen
  • spezifische Erkrankungen, z.B. Morbus Parkinson

In der Literatur heißt es durchgehend, dass etwa 30 % der Frauen und 20 % der Männer unter Squamae leiden, nach der klinischen Erfahrung von Prof. Bayerl ist aber das „starke Geschlecht“ deutlich häufiger betroffen. Kopfschuppen völlig unklarer Genese machen eine Pilzkultur (mit Haarwurzel!) erforderlich. In der Anamnese darf die Frage nach Haustieren, bei Kindern nach Urlaub auf dem Bauernhof, nicht fehlen. „Besteht der Verdacht auf Kopfläuse, schauen Sie vor allem auf die Nackenhaare“, betont Prof. Bayerl. Ein Dermatologe sollte ins Boot kommen, wenn sich Rötungen um den Haarfollikel zeigen, Juckreiz besteht und evtl. ein narbiger Haarausfall vorliegt. In der Therapie gilt es primär, mögliche Grunderkrankungen zu behandeln. Ansonsten helfen gegen trockene Schuppen milde Shampoos mit rückfettender Wirkung. Man kann auch über Nacht ein Öl (z.B. Olivenöl) auftragen und morgens wieder auswaschen. Grundsätzlich rät Prof. Bayerl dazu, nicht zu heiß zu föhnen. Fettige Schuppen lassen sich mit speziellen Anti-Schuppen-Shampoos bekämpfen. Die Expertin empfiehlt, sie anfangs zweimal die Woche, später nur einmal anzuwenden. Oft eignen sich dabei Produkte mit antimykotischen Zusätzen (Ketoconazol oder Clotrimazol) und anderen seboregulierenden Zusatzstoffen wie Zink-Pyrithion, Selen, Salicylsäure, Harnstoff oder pflanzlichen Teeren.

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Zunächst sollte immer erst zwischen fettigen und trockenen Schuppen unterschieden werden (rechts: Prof. Dr. Christiane Bayerl, Klinik für Dermatologie und Allergologie Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden). Zunächst sollte immer erst zwischen fettigen und trockenen Schuppen unterschieden werden (rechts: Prof. Dr. Christiane Bayerl, Klinik für Dermatologie und Allergologie Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden). © fotolia/lavizzara; privat