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Augenschutz inklusive?

Ein Typ-2-Diabetes prädisponiert auch für Offenwinkelglaukom, altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sowie Katarakt. Welchen Einfluss Antidiabetika auf die Entwicklung dieser Augenkrankheiten haben, untersuchten Dr. Joëlle Vergroesen von der Abteilung für Augenheilkunde der Universität Rotterdam und Kollegen. Sie werteten Daten von 11.260 Personen aus, die zwischen 1990 und 2014 in die Rotterdam-Bevölkerungsstudie eingeschlossen worden waren. Die Studienteilnehmer – rund 59 % Frauen – im Durchschnittsalter von 65 Jahren waren regelmäßig im Hinblick auf Blutzuckeranomalien sowie augenärztlich untersucht worden.
Bei 2.406 Personen (28,4 %) wurde ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Gegenüber gesunden Probanden erhöhte sich für unbehandelte Diabetiker die Wahrscheinlichkeit, an einem Offenwinkelglaukom zu erkranken, um 50 %. Das Risiko für eine AMD stieg um 35 % und das für die Katarakt um 63 %.
Wer Metformin einnahm, hatte im Vergleich zu nicht-medikamentös behandelten Diabeteskranken ein um 82 % geringeres Risiko für ein Offenwinkelglaukom und ein um 31 % geringeres Risiko für eine AMD. Andere Antidiabetika wie Insulin und Sulfonylharnstoffe schützten ebenfalls signifikant vor einer Makuladegeneration (Risikoreduktion 68 %).
Risiko niedriger als bei Nicht-Diabetikern
Das kumulative Lebenszeitrisiko für ein Offenwinkelglaukom betrug unter Metformin 1,5 %, bei unbehandeltem Typ-2-Diabetes dagegen 10,1 % und bei Blutzuckergesunden 7,2 %. Das Lebenszeitrisiko für eine AMD lag am niedrigsten bei Insulin- bzw. Sulfonylharnstofftherapie (17,0 %). Unter Metformin betrug es 31,5 %, bei unbehandeltem Diabetes 32,4 % und ohne Diabetes 33,1 %. Ein Zusammenhang zwischen Diabetesmedikation und Kataraktrisiko bestand nicht.
Quelle: Vergroesen JE et al. JAMA Ophthalmol 2022; 140: 674-681; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2022.1435
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