Ausgebrannt: Diabetes und sekundäres Burnout-Syndrom

Dr. Carola Gessner; Foto: thinkstock

Burnout verbinden die meißten mit Lehrern und Managern. Doch auch eine Diabetes-Erkrankung kann Ihre Patienten in ein sekundäres Burnout stürzen. Symptome und Therapieansatz.

 „Somatisch oder psychogen?“ – das fragt man sich bei der Differenzialdiagnose von Symptomen wie Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen. Eine Zwischenstellung nimmt dabei der Diabetes-Burnout ein, schreiben Dr. Werner 
Kissling und Kollegen von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München.

Bei diesem Syndrom führt die somatische Grunderkrankung sekundär in ein Burnout-Syndrom. Bei folgenden Faktoren sollten Sie als Hausarzt wachsam werden:

  • trotz maximaler Anstrengung kann der Patient seine gesteckten Ziele nicht erreichen (HbA1c, Folgeerkrankungen vermeiden)
  • er fühlt sich auf Dauer von der optimalen Diabetestherapie überfordert
  • er zeigt perfektionistische Züge (HbA1c soll immer top sein)
  • er ignoriert seine eigenen Be­lastungsgrenzen
  • wichtige persönliche Wünsche werden hintangestellt, Vorfahrt haben immer Normoglykämie und optimale Diabetesführung (Diabetes als Lebensziel)


Stellen Sie bei Ihrem Diabetiker solche Anzeichen fest, sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen, in der Regel einen auf Burnout spezialisierten Psychiater oder Psychotherapeuten. Die Therapie besteht in der Linderung der vorhandenen Symptome sowie verhaltenspräventiven Maßnahmen.

Quelle: Werner Kissling et al., Deutsch Med Wochenschr 2014; 139: 2587-2596, DOI: 10.1055/s-0034-1387388

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