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Cartoon Medizin und Markt
Bakterien gegen Reizdarm

In der Pathogenese des Reizdarmsyndroms spielt die Dysbiose, also die Veränderung der intestinalen Mikrobiota, eine wichtige Rolle, erklärte der Mannheimer Gastroenterologe Professor Dr. Heiner Krammer. So überrascht es nicht, dass sich die Reizdarmbeschwerden erfolgreich mit Probiotika behandeln lassen.
Den Effekt von Lactobacillus plantarum 299v (Innovall® RDS) bei Patienten mit Reizdarmsyndrom zeigt eine placebokontrollierte Studie mit 214 Betroffenen. Die vierwöchige Therapie führte zu einer signifikanten Reduktion von Bauchschmerz, Blähungen, Stuhlfrequenz und unvollständiger Entleerung. Besonders deutlich verringert wurde das Auftreten von Schmerz (-51,9 %) und Meteorismus (-66,4 %). Somit kann L. plantarum bei einem breiten Symptomspektrum erfolgreich eingesetzt werden.
Um 60 % niedrigeres Risiko für C.-difficile-Infektionen
Gute Daten gibt es inzwischen auch für die prophylaktische Modulation des Mikrobioms bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Clostridium-difficile-Infektion (CDI). In einer Cochrane-Analyse senkten Probiotika das CDI-Risiko von 4 auf 1,5 %, also um 60 %. Besonders wirksam waren sie mit einer Reduktion von 70 % bei Patienten mit erhöhtem Ausgangsrisiko (> 5 %), sagte Professor Dr. Joachim Labenz vom Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Für eine optimale Wirkung sollte die probiotische CDI-Prophylaxe möglichst früh einsetzen, am besten bereits am ersten Tag der Antibiotikatherapie.
Den langfristigen Nutzen der CDI-Prävention dokumentierte eine kanadische Studie. In einer Beobachtungszeit von acht Jahren verringerte die Primärprävention die Zahl der CDI-Fälle um 73 %, die schweren Fälle gingen um 76 % zurück und die CDI-Rezidive um 39 %. Erzielt wurde dieser Erfolg mit einer Kombination von drei Lactobacillus-Stämmen (L. acidophilus CL1285, L. casei LBC80R, L. rhamnosus CLR2), die in Innovall® CDI enthalten sind.
Quelle: Symposium „Update Mikrobiom Modulation: von Evidenz zu neuen Perspektiven“ im Rahmen des 125. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin; Veranstalter: Microbiotica
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