Bewegung hilft gestresstem Pflegepersonal

Dr. Elke Ruchalla

Kritisch sehen die Forscher, dass schon von Anfang an nur gut die Hälfte der Teilnehmer aus der App-Gruppe die 80 wöchentlichen Trainingsminuten einhielt. Kritisch sehen die Forscher, dass schon von Anfang an nur gut die Hälfte der Teilnehmer aus der App-Gruppe die 80 wöchentlichen Trainingsminuten einhielt. © Patrick Daxenbichler – stock.adobe.com

Ca. 1,5 Stunden Sport pro Woche, angeleitet durch verschiedene Smartphone-Apps, helfen typische Anzeichen des Burn-out-Syndroms zu bekämpfen. Die Adhärenz bleibt bei solchen Programmen allerdings ein Problem.

Während der COVID-19-Pandemie zeigten sich beim Klinikpersonal nicht nur körperliche Überlastungserscheinungen, sondern auch emotionale und depressive Beschwerden – typische Anzeichen eines Burn-out-Syndroms. Apps, die den Nutzer zur sportlichen Betätigung anleiten, können dazu beitragen, solche Symptome zu lindern. Das zeigt eine randomisierte Studie von Dr. ­Vincent ­Gosselin ­Boucher von der University of British Columbia und Kollegen.

Die 288 Teilnehmer waren überwiegend Krankenschwestern, die in einer von zehn Kliniken in Vancouver arbeiteten und sich für gewöhnlich nicht sportlich betätigten. Sie wurden in zwei Gruppen randomisiert: Die eine sollte mithilfe von Smartphone-Apps mindestens viermal 20 Minuten pro Woche trainieren, die Kontrollgruppe kam auf eine Warteliste. Das kommerziell erhältliche Softwarepaket bot Apps für verschiedene Trainingsstile wie Yoga, Eigengewichtsübungen oder ­Barre, ein Kombination von Ballett- und Fitnessübungen. Vor und nach der Intervention füllten die Teilnehmer Fragebogen zu verschiedenen Symptomen aus.

Nach zwölf Wochen Sportprogramm hatten sich depressive Symptome deutlich gebessert; Fehlzeiten waren reduziert. Ebenso gingen zwei Komponenten des Burn-outs, nämlich Zynismus und emotionale Erschöpfung, zurück. Erfolgserlebnisse im Job nahmen allerdings nicht zu – das Fehlen solcher Momente ist die dritte Burn-out-Komponente.

Kritisch sehen die Forscher, dass schon von Anfang an nur gut die Hälfte der Teilnehmer aus der App-Gruppe die 80 wöchentlichen Trainingsminuten einhielt. Und bei Studienabschluss in Woche 12 befolgte nur noch ein knappes Viertel die Vorgaben. Daher gelte es als nächstes herauszufinden, wie sich die Adhärenz verbessern lässt.

Quelle: Gosselin Boucher V et al. JAMA Psychiatry 2023; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2023.2706

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Kritisch sehen die Forscher, dass schon von Anfang an nur gut die Hälfte der Teilnehmer aus der App-Gruppe die 80 wöchentlichen Trainingsminuten einhielt. Kritisch sehen die Forscher, dass schon von Anfang an nur gut die Hälfte der Teilnehmer aus der App-Gruppe die 80 wöchentlichen Trainingsminuten einhielt. © Patrick Daxenbichler – stock.adobe.com