Blutegel saugen Schmerz aus dem Knie

Blutegel sind vielleicht zu Unrecht aus der Mode gekommen. Insbesondere bei chronischen Knieschmerzen lassen sich mit den Tierchen gute Erfolge erzielen.

Die häufigste Indikation für Blutegel ist die Kniegelenksarthrose schreiben Dr. Andreas Michalsen und seine Kollegen von den Kliniken Essen-Mitte in der Zeitschrift "Annals of the Rheumatic Diseases". In einer Pilotstudie überprüften sie, ob die Blutegel bei dieser Diagnose tatsächlich Linderung verschaffen können. 16 Patienten mit primärer Kniegelenksarthrose konnten die Ärzte für die Teilnahme gewinnen. Alle erhielten Physiotherapie, Bewegungs- und Entspannungsübungen. Zehn Patienten ließen sich zusätzlich einmalig für im Mittel 80 Minuten vier Egel am Knie ansetzen. Sechs Patienten lehnten diese Therapie ab und dienten als Kontrollgruppe.

Linderung hält vier Wochen

Die mit Blutegeln Behandelten gaben eine schnellere Schmerzreduktion an, die 24 Stunden nach der Applikation am ausgeprägtesten war. Doch auch noch nach vier Wochen war ein signifikanter Unterscheid zur Kontrollgruppe zu verzeichnen. Nebenwirkungen oder lokale Infektionen traten nicht auf. Lediglich den "Biss" der Blutegel empfanden die Patienten als ein wenig schmerzhaft.

Für die Wirkung der Blutsauger lassen sich mehrere Begründungen finden. Der Speichel der Tiere enthält eine Vielzahl von Substanzen wie Hirudin, Hyaluronidase, Kollagenase und anästhesierende und analgetische Verbindungen. Ein reiner Plazeboeffekt würde die anhaltende Besserung nach vier Wochen allerdings nicht erklären, schreiben die Kollegen.

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