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Cartoon Medizin und Markt
Boosterimpfung wirkt – auch gegen Omikron

Patienten mit doppeltem Schutz wähnten sich lange in Sicherheit. Doch seit der zweiten Impfung ist für viele, vor allem Ältere, viel Zeit vergangen. Zeit, in der die Anzahl der durch die Impfung gebildeten Antikörper wieder gesunken ist. Daten aus Israel, wo man bereits sehr früh BNT162b2 (Comirnaty®) verimpfte, zeigen, dass die Antikörperantwort nach der zweiten Dosis nach sechs Monaten das Niveau Genesener erreicht. Eine Auffrischung ist also nötig, vor allem bei den über 60-Jährigen. Die STIKO empfiehlt, diese bevorzugt zu impfen, ebenso wie Menschen mit Vorerkrankungen. Gleichwohl zeigen die Daten keine Zunahme an schweren Verläufen bei den Geimpften. Denn die zelluläre Immunität, die Aktivität der T-Zellen, bleibt Dank der Vakzine weiterhin erhalten.
Die von Februar bis September registrierten Durchbruchsinfektionen von rund 29.000 bei 56 Mio. Geimpften sind laut Prof. Dr. Tino Schwarz vom Institut für Labormedizin und Impfzentrum, Klinikum Würzburg-Mitte, Juliushospital, eher gering einzustufen. „Das Thema wird viel zu heiß gekocht, als es nötig wäre“, findet er. Denn bei rund 93 % davon handele es sich um milde Verläufe, vor allem bei den 20- bis 60-Jährigen, rund 7 % gehören zu den mittelschweren. Hier trifft es vor allem die Hochbetagten, Patienten mit immunsuppressiver Therapie, aber auch die nachlassende Immunität spielt hier eine Rolle. Die dritte Impfung ist also wichtig, um ein Plateau an Antikörpern zu entwickeln, die wiederum B-Gedächtniszellen bilden.
Erste Daten von Omikron-Infektionen zeigen, dass die Neutralisierung der Viren mit BNT162b2 trotz dritter Dosis generell niedriger ausfällt und nach drei Monaten stärker absinkt als beim Wild-Typ und der Delta-Variante. Dennoch seien Patienten durch den Booster auch danach immunologisch immer noch gut aufgestellt.
Panisch bereits einen Monat nach der zweiten Impfung schon eine Auffrischimpfung zu propagieren wie in Nordrhein-Westfalen, dafür gibt es nach Ansicht von Prof. Schwarz jedoch keinen Grund. Für alle, die die Infektion durchgemacht haben, gilt die Empfehlung, nach sechs Monaten aufzufrischen.
Quelle: Virtuelles Seminar „Aktuelles zur COVID-19-Impfung mit COMIRNATY®“; Veranstalter: BioNTech, 15.12.2021
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