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Brustkrebs: Akupunktur gegen Hitzewallungen
Auch nach erfolgreicher Entfernung eines Mammakarzinomes werden betroffene Frauen weiter antihormonell behandelt. Im Rahmen dieser Therapie treten oftmals regelmäßige Hitzewallungen als Nebenwirkung auf. Therapeutisch werden zum Beispiel Antikonvulsiva eingesetzt. Wie aber sieht es mit alternativen Verfahren aus?
Scheinakupunktur erfolgreicher als Medikation
In eine Studie schlossen US-Forscher 20 Brustkrebs-Überlebende mit ein, die mehr als zweimal am Tag an Hitzewallungen litten.
Sie randomisierten die Probandinnen in vier Behandlungsarme. Eine Patientinnengruppe erhielt täglich 900 mg Gabapentin oral über einen Zeitraum von acht Wochen und eine weitere Elektroakupunktur (2-mal wöchentlich für zwei Wochen, danach einmal wöchentlich über sechs Wochen).
Zudem gab es zwei Kontrollarme mit einer Placebopille oder einer Scheinakupunktur (keine Nadelpenetration, kein Stromfluss).
Alle Therapien führten zu einer Minderung der zuvor beschriebenen Symptomatik. Am effektivsten zeigte sich bei den Studienteilnehmerinnen die Elektroakupunktur, gefolgt von der Scheinakupunktur. Gabapentin und Placebopille belegten die unteren Plätze. Nebenwirkungen traten in den Akupunkturgruppen weitaus seltener auf.
Akupunktur langfristig erfolgreich
Bei einer Reevaluation 16 Wochen nach Therapieende stellten die Kollegen fest, dass die lindernden Effekte von echter und falscher Akupunktur weiter anhielten. Die Gabapentin-Probandinnen klagten hingegen sogar eher über eine Verschlechterung der Symptomatik.
Frauen in den Akupunkturgruppen profitierten von einem größeren Placebo- bei gleichzeitig kleinerem Nocebo-Effekt im Vergleich zur oralen Behandlung. Wie genau die alternative Therapie nun wirkt und ob der Effekt durch mehr als Suggestion bedingt ist, sei für die betroffenen Patientinnen letztlich irrelevant, so lange sich ihre Lebensqualität verbessert, betonen die Studienautoren.
Quelle: Jun J. Mao et al., J Clin Oncol. 2015; online first.
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