Brustschmerzen – Männer und Frauen reagieren unterschiedlich

Dr. Stefanie Kronenberger, Foto: thinkstock

Schmerzen in der Brust - Wie gehen die beiden Geschlechter mit bedrohlichen Thoraxschmerzen und Engegefühl in der Brust zum?

Bei Schmerzen in der Brust entscheiden Männer deutlich früher: „Damit muss ich zum Arzt.“ In einer Befragung von 268 Personen, die wegen des Verdachts auf ein Koronarsyndrom zur Angiographie kamen, hat man die Gründe dafür untersucht. In zwei Phasen wurde nach qualitativen und quantitativen Geschlechterunterschieden gesucht.

Frauen wollen den Ernst der Lage oft nicht wahrnehmen

Die Forscher fanden heraus, dass die Patienten verschiedene psychologische Phasen durchlaufen. Am Anfang stehen die Unsicherheit und die Frage nach einer harmlosen Erklärung für den Schmerz. Phase zwei besteht aus Verleugnung und Nichtbeachtung des Problems. In der dritten Phase fragt der Patient Freunde oder Familienmitglieder um Rat. In der vierten erkennt er den Ernst der Lage und sucht in der fünften dann medizinische Hilfe. Die sechste und letzte Phase beinhaltet die Akzeptanz der Erkrankung.


Zwar durchlaufen beide Geschlechter alle diese psychologischen Stadien, Frauen aber verharren länger im zweiten. Optimistisch hoffen sie, die Krankheit verleugnend, auf spontane Besserung. Auch wenden sie sich erst spät mit einem „Mir geht es nicht gut“ an andere. Lieber warten sie, bis sie jemand anspricht, weil sie krank wirken.


Die Gründe sind bisher noch unklar und wohl vielschichtig. Frauen halten sich in Bezug auf ihre familiären Verpflichtungen oft für unabkömmlich. Männer haben zudem eine stärkere Tendenz, die Verschlechterung von Symptomen ernst zu nehmen.


Quelle: Catherine Kreatsoulas et al., Canadian 
Journal of Cardiology 2014; 30: 132

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