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CAR-T-Zellen als neue Option beim Mantelzell-Lymphom

Friederike Klein

Die CAR-T-Zell-Therapie erhält eine bedingte Zulassung. Die CAR-T-Zell-Therapie erhält eine bedingte Zulassung. © iStock/tolgart

Viele Patienten mit aggressivem Mantelzell-Lymphom profitieren deutlich von einer neuen CAR-T-Zell-Therapie mit KTE-X19. Das bescherte dem Gentherapeutikum die bedingte Zulassung.

Mantelzell-Lymphome sind unterschiedlich aggressiv. Bei TP53-Mutation, hohem Ki67-Index und blastoider Variante müsse man laut Professor Dr. Martin Dreyling, Ludwig-Maximilians-Universität München, von einem Hochrisiko-Tumor und einer aggressiven Erkrankung ausgehen. Besonders schlecht falle die Prognose aus, wenn die Patienten nicht mehr auf die Rezidivtherapie mit dem Bruton-Tyrosinkinase-Hemmer Ibrutinib ansprächen.

In einer solchen Situation wurde die neue CAR-T-Zell-Therapie mit KTE-X19 (Tecartus®) geprüft. Das Gentherapeutikum besteht aus autologen anti-CD19-transduzierten CD3+ T-Lymphozyten. Auf Grundlage der Ergebnisse aus ZUMA-2 hat KTE-X19 im Dezember 2020 die bedingte Zulassung EU-weit erhalten. Zu Studienbeginn umfasste die Phase-2-Studie 74 Erwachsene mit refraktärem oder rezidiviertem Mantelzell-Lymphom. Im Schnitt waren sie 65 Jahre alt und hatten bis zu fünf Vortherapien hinter sich, darunter einen Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor. 68 der Teilnehmer hatten nach einer lymphodepletierenden Chemotherapie das Prüfregime erhalten. Die Erfolgsrate bei der Herstellung der CAR-T-Zellen erreichte 96 %.

Anhaltender Effekt auch in Hochrisikogruppe

Die primäre Wirksamkeitsanalyse umfasste protokollgemäß die ersten 60 behandelten Patienten. Das objektive Ansprechen betrug 93 %, bei 67 % der Erkrankten bildete sich der Tumor komplett zurück. Bis zum Therapieansprechen verging im Median ein Monat. Nach einem medianen Follow-up von 17,5 Monaten wiesen 48 % der Patienten weiterhin eine Remission auf. Von denjenigen mit Komplettremission zeigten nach 15 Monaten 75 % keinen Progress, 92 % lebten noch. Auch in der Hochrisikogruppe hatte KTE-X19 einen anhaltenden Effekt, berichtete Prof. Dreyling.

Am häufigsten kam es unter den Nebenwirkungen von mind. Grad 3 zu Zytopenien. Ein Zytokinfreisetzungssyndrom entwickelten 15 % der Behandelten, neurologische Effekte 33 %. Der Referent betonte, dass diese Komplikationen beherrschbar und von vorübergehender Natur waren. Er verwies in dem Zusammenhang auf eine weitere, aktuellere Analyse mit längerer Beobachtungszeit, die ähnliche Zahlen ergeben hatte. Vor allem waren keine nennenswerten späten Toxizitäten aufgetreten, hob der Experte hervor. Kein Patient war aufgrund dieser unerwünschten Ereignisse gestorben. 

Quelle: Digitale Fachpressekonferenz „Chancen der CAR-T-Zelltherapie beim rezidivierten/refraktären Mantelzell-Lymphom und rezidivierten/refraktären diffus großzelligen B-Zell-Lymphom“; Veranstalter: Gilead/Kite

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Die CAR-T-Zell-Therapie erhält eine bedingte Zulassung. Die CAR-T-Zell-Therapie erhält eine bedingte Zulassung. © iStock/tolgart