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Chemotherapiefrei als ein neues Ziel

Bei der chronischen lymphatischen Leukämie vermehren sich weiße Blutkörperchen, die sogenannten Lymphozyten, im Körper zu stark. Diese krankhaften Lymphozyten sind jedoch funktionell inaktive Zellen und nehmen an der Infektionsabwehr nicht teil. Die CLL stört und verdrängt die normale Blutbildung. Sie ist eine Erkrankung des Immunsystems und betrifft die lymphatischen Zellen aus dem Knochenmark, der Milz, der Leber oder den Lymphknoten.
Mögliche Symptome der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)
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Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine medikamentös nicht heilbare Form des Blutkrebses mit langsamer Progression. Bei Patienten mit CLL findet im Knochenmark eine unkontrollierte Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen, der B-Zellen, statt.
Quelle: pharma-fakten.de
Watch and wait
In der Regel wird die CLL in einem frühen Stadium diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt weist sie meist keine störenden Symptome auf und muss nicht medikamentös behandelt werden. Der behandelnde Arzt beobachtet den Betroffenen nur und wartet ab, wie sich die Krankheit entwickelt. Mediziner nennen diese Strategie „watch and wait“, also „beobachten und abwarten“. Empfohlen werden lediglich begleitende Vorsorge-Maßnahmen, die helfen, beschwerdefrei zu bleiben. Hierzu gehören regelmäßiger Sport, die Einnahme von Vitamin D sowie eine Grippe- und Pneumokokken-Impfung.Behandlung erst bei fortgeschrittener Erkrankung
Bei einer fortgeschrittenen CLL leiden Patienten etwa unter Blutarmut, an Fieber, Gewichtsverlust oder einem geschwächten Immunsystem mit rezidivierenden Infektionen. „So ein fortgeschrittenes Stadium muss behandelt werden“, erklärt Dr. Rolf Mahlberg. Der Leukämie-Experte ist Chefarzt und Leiter des onkologischen Zentrums des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH in Trier.Weiterführende Informationen
Zielgerichtete Therapien
Onkologen sprechen hier von zielgerichteten Therapien, da diese Medikamente, im Gegensatz zur Chemotherapie, hauptsächlich auf die Krebszellen zielen. Eine gute Botschaft für die Patienten: Verabreicht werden die Medikamente als Tabletten oder Kapseln – gegebenenfalls kombiniert mit einer Antikörperbehandlung. Zeitaufwendige Krankenhausaufenthalte entfallen somit. Zudem sind sie recht verträglich. Die chemotherapietypischen Nebenwirkungen gibt es nicht. „Diese Therapien sind sehr gut verträglich. Der Therapiestart muss allerdings unter ärztlicher Kontrolle geschehen, da Komplikationen möglich sind“, betont Dr. Mahlberg. „Nach etwa einer Woche behandeln wir dann nur noch ambulant.“ Dabei ist es wichtig, dass sich Patienten bezüglich der Dosierung und Einnahme an die Hinweise ihres behandelnden Arztes halten.Ein Ziel: Therapiepause
Aufgrund dieser Vorteile streben Onkologen neuerdings meist eine solche chemotherapiefreie Behandlung mit zielgerichteten Medikamenten an. „Das zweite neue Therapieziel lautet, eine Therapiepause zu erreichen“, so Dr. Mahlberg. „Wir versuchen, die Erkrankung so weit herunterzufahren, dass sie nicht mehr nachgewiesen werden kann. Nach ungefähr zwei Jahren kann der Patient in diesem Fall eine längere Therapiepause eingelegen.“ Eine Heilung wird auf diese Weise zwar nicht erreicht, denn die CLL kommt früher oder später garantiert wieder, aber eine medikamentenfreie Zeit stellt dennoch einen Fortschritt bei der Behandlung dar. Eine vollständige Heilung ist weder mit einer Chemo- noch mit einer zielgerichteten Therapie zu erzielen. Erfahrungsgemäß bleiben stets vereinzelte Krebszellen übrig. Die bisher einzige Methode, mit der eine Heilung erzielt werden kann, ist die Stammzelltransplantation. Dabei wird gewissermaßen das gesamte Immunsystem ausgetauscht. Da jedoch die etablierten Therapien bei den Patienten zu einer guten Lebensqualität führen und die Stammzelltransplantation gewisse Risiken mit sich bringt, wird sie nur in speziellen Situationen angewendet.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).