
Cartoon Medizin und Markt
Chronisches Koronarsyndrom bei Frauen schwer erkennbar

Frauen mit chronischem Koronarsyndrom (früher als stabile KHK bezeichnet) haben vielfach andere Angina-pectoris-Symptome als Männer. Sie berichten häufiger über Schmerzen im Kiefer-, Nacken- und Schulterbereich oder über Übelkeit, Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Dyspnoe und Verdauungsstörungen, erklärte der Londoner Kardiologe Professor Dr. Peter Collins, Imperial College London & Royal Brompton Hospital. Obwohl bei Frauen häufiger intensivere Beschwerden, mehr Symptome und mehr Angina-pectoris-Attacken festgestellt werden, stufen Ärzte den Schweregrad der Erkrankung bei beiden Geschlechtern ähnlich ein, so das Ergebnis der europaweiten Erhebung BRIDGE I. Außerdem wurden Frauen weniger intensiv behandelt.
Die Erhebung BRIDGE II, welche die Patientenperspektive evaluierte, ergab, dass Frauen ihren Beschwerden eine geringere Bedeutung zumessen als Männer. Außerdem lassen sich bei den Damen in der Bildgebung oft keine signifikanten Koronarstenosen nachweisen, es liegt also häufiger ein nicht-obstruktives chronisches Koronarsyndrom durch Störungen der Mikrozirkulation vor. Diese Zusammenhänge sollte man im Hinterkopf behalten, um bei ihnen das Angina-pectoris-Management zu optimieren, betonte Prof. Collins.
Nach den Worten von Professor Dr. Ralf Dechend, Kardiologe am Helios Klinikum Berlin-Buch, Berlin, sollte in der antianginösen Dauertherapie nicht mehr zwischen Mitteln erster und zweiter Wahl unterschieden werden. Denn es gibt derzeit keinen Beleg dafür, dass eine bestimmte Substanz bezüglich der Symptomlinderung über- oder unterlegen wäre.
Antianginosum individualisiert wählen
Die Wahl des Antianginosums sollte individualisiert erfolgen. Dabei sind sowohl Komorbiditäten zu berücksichtigen als auch die zugrunde liegende Pathophysiologie wie das Vorliegen eines nicht-obstruktiven chronischen Koronarsyndroms. Vorteile bietet Ranolazin (Ranexa®), das als einziges Antianginosum bei einem breiten Spektrum von Komorbiditäten, inklusive Typ-2-Diabetes, eingesetzt werden kann. Es reduziert die Angina-pectoris-Frequenz sowohl bei obstruktivem als auch nicht-obstruktivem Koronarsyndrom signifikant und verbessert die Belastbarkeit und die Lebensqualität.
Quelle: Symposium „Bridging the gap in the management of stable angina patients“ im Rahmen des Kongresses der European Society of Cardiology 2019; Veranstalter: Berlin-Chemie
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).