Dabrafenib/Trametinib für die Behandlung geeignet

Lara Sommer

Bei pädiatrischen Gliomen mit BRAFV600-Mutation scheint eine neue Therapie dem Standard überlegen zu sein. Bei pädiatrischen Gliomen mit BRAFV600-Mutation scheint eine neue Therapie dem Standard überlegen zu sein. © freshidea – stock.adobe.com

Bei pädiatrischen Gliomen mit BRAFV600-Mutation schlug Dabrafenib/Trametinib die Standardchemotherapie. Die zielgerichtete Behandlung lag in der Erstlinie hinsichtlich Ansprechrate und PFS vorne. Gleichzeitig vertrugen Patient:innen sie besser. 

Eine BRAFV600E-Mutation geht bei pädiatrischen Gliomen mit einem schlechteren Ansprechen auf die Standardchemotherapie einher. In vorausgegangenen Studien wirkte Dabrafenib gegen Rezidive dieser Tumoren. Deshalb erprobten Forschende um Prof. Dr. Eric Bouffet, Hospital for Sick Children, Toronto, die Kombination des BRAF-Inhibitors mit Trametinib nun in der Erstlinie.

Im Rahmen der Phase-2-Studie testeten die Wissenschaftler:innen Dabrafenib/Trametinib gegen Carboplatin/Vincristin. Sie randomisierten 110 Patient:innen mit pädia­trischen low-grade Gliomen, welche BRAFV600-Mutationen aufwiesen.

Vielversprechende Ergebnisse

47 % in der Prüfgruppe und 11 % der Kontrolle sprachen auf ihre Erstlinientherapie an (Risk Ratio 4,31; p < 0,001). Einen klinischen Nutzen, wozu auch eine stabile Erkrankung für mindestens 24 Wochen zählte, beobachteten die Verantwortlichen bei 86 % beziehungsweise 46 % der Behandelten. Das mediane PFS erwies sich mit Dabrafenib/Trametinib ebenfalls als signifikant länger (20,1 Monate vs. 7,4 Monate; HR 0,31; p < 0,001). 91 % blieben unter der Prüfmedikation für mindestens ein Jahr progressionsfrei, verglichen mit 74 % in der Kontrolle.

94 % derjenigen, die eine Chemotherapie erhielten, entwickelten Ereignisse vom Grad 3 oder höher. Unter der zielgerichteten Behandlung betraf dies nur 47 %. Dabrafenib/Trametinib verursachte als unerwünschte Effekte insbesondere Pyr­exie (68 %, davon 8 % mindestens Grad 3), Kopfschmerzen (47 %) und Erbrechen (34 %). 

Die Autor:innen resümieren, dass Dabrafenib/Trametinib bei BRAF-mutierten, pädiatrischen low-grade Gliomen eine höhere Ansprechrate sowie ein median längeres PFS erreicht. Dies galt für verschiedene histologische Subtypen. Auch hinsichtlich des Sicherheitsprofils sei der zielgerichtete Wirkstoff in der Erstlinie einer Chemotherapie überlegen.

Quelle:
Bouffet E et al. N Engl J Med 2023; 389: 1108-1120; DOI: 10.1056/NEJMoa2303815

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