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Cartoon Medizin und Markt
Der akuten Herzschwäche früh begegnen

Die aktuelle Datenlage zum Einsatz von SGLT2-Inhibitoren bei chronischer Herzinsuffizienz deutet darauf hin, dass sie unabhängig von der Ejektionsfraktion eine bevorzugte Therapieoption darstellen können. Privatdozentin Dr. Katharina Schütt, Medizinische Klinik I, Universitätsklinik RWTH Aachen, verdeutlichte dies anhand einer aktuellen Metaanalyse aus den fünf großen placebokontrollierten Studien EMPEROR-Preserved, EMPEROR-Reduced, DAPA-HF, SOLOIST-WHF und DELIVER.
Unter ausschließlicher Berücksichtigung von EMPEROR-Preserved und DELIVER senkten die SGLT2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance®) und Dapagliflozin den zusammengesetzten Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod oder erster Hospitalisierung wegen Herinsuffizienz signifikant um relativ 20 %. Für die einzelnen Komponenten lag die relative Risikoreduktion bei 12 % bzw. 26 %. In die Auswertung flossen die Daten von 12.251 Teilnehmern ein.
Um die Langzeitprognose der Patienten zu verbessern, kommt es auch auf das richtige Timing von Herzinsuffizienztherapien an, wie Prof. Dr. Christiane Angermann vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz am Uniklinikum Würzburg veranschaulichte. Die EMPULSE-Studie mit Empagliflozin beispielsweise spricht bei akuter Herzschwäche für eine frühe Initiierung noch im Krankenhaus.
In dieser Studie erhielten 530 Patienten mit akuter De-novo- oder dekompensierter chronischer Herzinsuffizienz unabhängig von der linksventrikulären Ejektionsfraktion entweder Empagliflozin oder Placebo für bis zu 90 Tage. Die Randomisierung erfolgte, sobald die Betroffenen klinisch stabil waren (im Median drei Tage nach Klinikaufnahme).
Mit dem SGLT2-Hemmer lag die Wahrscheinlichkeit für einen klinischen Vorteil um 36 % höher als unter Placebo. Die Überlegenheit wurde sowohl bei akuter De-novo- als auch bei chronisch dekompensierter Herzschwäche beobachtet und war unabhängig von der Ejektionsfraktion oder dem Vorhandensein eines Diabetes.
Symposium „Paradigmenwechsel bei der Behandlung der Herzinsuffizienz” anlässlich der Herztage der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) 2022; Veranstalter: Boehringer/ Lilly
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