
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

Die Situation junger Erwachsener mit Krebs unterscheidet sich fundamental von den Patienten, die im höheren Alter an Krebs erkranken. Sind die Patienten etwa 20 bis 25 Jahre alt, werden sie aus der Ausbildung oder dem Studium herausgerissen oder sie stehen am Anfang der beruflichen Laufbahn und Familienplanung. Etwas ältere Patienten müssen unter Umständen Kinder versorgen, haben ein Haus oder eine Wohnung gekauft, die es zu bezahlen gilt.
Das Gesundheits- und Versorgungssystem in Deutschland ist auf diese Patientengruppe noch nicht gut eingerichtet. „Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe“, sagt Professor Dr. Mathias Freund, Kurator der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. „Zum einen überleben die meisten Patienten die Krankheit sehr viel länger und besser als noch vor 10 oder 15 Jahren. Der andere Grund ist ganz einfach. In Deutschland werden etwa 500 000 Neuerkrankungen pro Jahr diagnostiziert. Der Anteil der jungen Erwachsenen beträgt dabei lediglich 3 Prozent oder nur 15 000 Menschen über die gesamte Republik hinweg.“
Daher konzentriert sich das Gesundheits- und Versorgungssystem noch sehr stark auf die älteren Patienten. „Dies trifft auf alle Bereiche der Medizin zu“, betont Prof. Freund. „Bis heute sind die Folgen einer frühen Krebserkrankung noch nicht gut erforscht und eine flächendeckende psychosoziale Betreuung nicht realisiert.“
Die Stiftung
Daher fördert und initiiert die Stiftung Projekte, die ganz konkrete Angebote an die jungen Erwachsenen richten, um die psychosoziale Versorgungssituation zu verbessern. Sie organisiert Treffen, die sogenannten Treffpunkte, für Patienten und unterstützt so den Austausch von Patienten untereinander, gibt wichtige Tipps und stellt Informationen über Krebs bereit. Inzwischen ist die Stiftung in 21 Städten aktiv.
«Junge Betroffene brauchen mehr Aufmerksamkeit»
Die Stiftung unterstützt darüber hinaus gezielt Forschung, die sich mit der Krebserkrankung und deren Folgen bei jungen Patienten beschäftigt. „Startpunkte für neue Projekte und Forschungsansätze sind die Rückmeldungen aus den Gesprächen mit den Patienten“, sagt Prof. Freund. „So stellen wir sicher, dass die Stiftung die wirklich drängenden Probleme in den Fokus rückt.“
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