Cartoon Medizin und Markt

Die Inflammationsbremse ziehen

Dr. Angelika Bischoff

Die chronische Inflammation führt beim schweren Asthma zur anhaltenden Schleimhautschwellung. Die chronische Inflammation führt beim schweren Asthma zur anhaltenden Schleimhautschwellung. © freshidea – stock.adobe.com

Dank der modernen Biologika rücken Remission bzw. Krankheitskontrolle des schweren Asthmas in den Bereich des Machbaren. Für viele Patienten sind eine Therapie ohne systemische Steroide und Exazerbationen sowie eine stabile Lungenfunktion erreichbar.

Die Typ-2-Inflammation beim Asthma bronchiale wird durch die Schlüsselmediatoren IL-4, IL-5 und IL-13 gesteuert. Sie ist gekennzeichnet durch

  • ≥ 150/μL Eosinophile im Blut (und/oder ≥ 2 % im Sputum) und/oder
  • ein FeNO ≥ 20 ppb und/oder
  • den Nachweis von spezifischem IgE.

Je höher die Eosinophilenzahl oder FeNO, desto höher das Risiko für schwere Exazerbationen und desto schneller der Verlust an Lungenfunktion, erklärte Prof. Dr. Roland Buhl, Universität Mainz.

Biologikum anhand der Biomarker auswählen

Für Patientenmit schwerem Asthma stehen moderne Biologika zur Verfügung, die gezielt an den Schlüsselmediatoren angreifen. Zugelassen sind der Anti-IL-4/IL-13-Antikörper Dupilumab, die Anti-IL-5-Antikörper Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab sowie der Anti-IgEAntikörper Omalizumab.
Gemäß der Nationalen VersorgungsLeitlinie sollten Asthmatiker, die trotz inhalativer Steroide (ICS) in Höchstdosis, lang wirksamer Betamimetika und Antimuskarinergika (LABA und LAMA) unkontrolliert sind, primär eines der genannten Biologika erhalten.Welches imEinzelfall am besten geeignet ist, lässt sich mithilfe der Biomarker FeNO, Eosinophilenzahl und IgE entscheiden. Die Entscheidung für eine dauerhafte Therapie mit oralen Kortikosteroiden erfordert heute eine Begründung, warum Biologika nicht eingesetzt werden können, betonte Prof. Buhl.
Dupilumab (Dupixent®) senkt das Risiko für schwere Exazerbationen von Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Asthma umso stärker, je ausgeprägter die Typ-2-Inflammation ist. Auch der mit der Schwere der Entzündung assoziierte Verlust an Lungenfunktion kann durch den Wirkstoff gebremst werden.
Inzwischen liegen für die Substanz Langzeitdaten aus der Studie TRAVERSE vor. Bei 96 % der ursprünglich 2282 Patienten überblickt man mittlerweile eine Behandlungsdauer von 48 Wochen, bei 54 % eine von 96 Wochen. Bei Analyse der Daten stellte sich heraus, dass die positiven Effekte auf die Häufigkeit schwerer Exazerbationen langfristig erhalten bleiben und sogar noch etwas zunehmen.

Langfristiges Plus an Lungenfunktion

Die initial erreichte Verbesserung der Lungenfunktion blieb ebenfalls langfristig bestehen, berichtete Prof. Buhl. Vier von fünf Patienten erlebten auch gemäß den Langzeitdaten eine deutliche Verbesserung ihrer Asthmakontrolle.

Quelle: Symposium „Ein starkes Fundament für die Zukunft: Aktuelles zur Typ-2-Inflammation bei schwerem Asthma“ im Rahmen des 62. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin; Veranstalter: Sanofi

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Die chronische Inflammation führt beim schweren Asthma zur anhaltenden Schleimhautschwellung. Die chronische Inflammation führt beim schweren Asthma zur anhaltenden Schleimhautschwellung. © freshidea – stock.adobe.com