
Facebook, Twitter und Co: Strategien für Ärzte im Web 2.0
Dr. Reinhard Völker aus Wiesbaden ist Inhaber der Medi-Konzept GmbH und vertreibt Medizintechnik, die auf dem deutschen Markt noch nicht vertreten ist. Bei den Überlegungen rund um Social Media erkannte er: Auch wenn der Sohn im Teenager-Alter schnell mal die Anmeldung bei Facebook, Twitter, Youtube übernehmen könnte – von einem strategischen Ansatz wäre er dann immer noch weit entfernt.
Passend zur Neueinführung eines kleinen, medizintechnischen Geräts namens „Handy Cure“ beauftragte Dr. Völker deswegen die Social-Media-Kennerin Pilar May aus Wiesbaden, um mit ihr ein Konzept zu entwickeln.
Welche Ziele wollen Sie auf dem jeweiligen Portal erreichen?
Wichtig ist es, zunächst eine Linie zu finden: Was will ich auf dem jeweiligen Portal erreichen? Welche Zielgruppe ist interessant? Wie kann ich die Aktivitäten im Web (z.B. Homepage, Facebook, Twitter) sinnvoll miteinander verknüpfen und welche Aktionen sind denkbar?
Im Medizin-/Gesundheitssektor, so May, ist eine eher „sanfte“ Vorgehensweise angesagt und keine aggressive Werbestrategie.
Dr. Völkers Ziele in den Social Media: Neuigkeiten und Informationen veröffentlichen, häufige Fragen und Antworten publizieren, Kunden überzeugen, Rückmeldungen zum Einsatz der Geräte erhalten.
Social Media: Im Dialog mit allen – und jeder kann mitlesen
Zunächst richtete May für Dr. Völkers Unternehmen einen Facebook-Account ein. Geht es um geschäftliche Aktivitäten, ist eine Firmenanmeldung unumgänglich, denn die Nutzung eines privaten Profils als Unternehmensseite ist nicht erlaubt. Geschickt sei es, so May, nicht ausschließlich auf eine Unternehmensseite zu setzen, sondern sich zuerst ein privates Profil bei Facebook einzurichten und dann eine Firmenseite. Mit diesem Auftritt hat man die Möglichkeit, verschiedenen Interessengruppen oder einer „Business Lounge“ beizutreten.
Schon der erste Kontakt über Facebook war produktiv
Recht schnell hatte Dr. Völker bereits einen ersten Kontakt , der ohne Facebook nicht zustande gekommen wäre: Eine Dame hat ihn angeschrieben, ob er seine Produkte auf regionalen Gesundheitstagen vorstellen möchte.
Die Facebook-Präsenz verknüpfte Pilar May mit einem Kanal auf twitter.com. Hier kann man kurze Nachrichten absetzen, die von den jeweiligen Verfolgern (Followers) gelesen werden und bei Gefallen weitergetwittert werden an deren Followers.
Und wenn Negatives getwittert wird?
Um die Zahl seiner Followers zu erhöhen, könnte Dr. Völker zum Beispiel drei Handy Cures verlosen. Wer eines gewinnen möchte, muss nur eine Twitter-Nachricht (à la „Ich will gewinnen“ oder „Das Gerät ist toll“) mit dem Medi-Konzept-Hashtag (#Medi_Konzept) verschicken (engl. hash = #, Tag = Schlagwort). So kann Dr. Völker Interessenten gewinnen, die ansonsten nie von dem Gerät hören würden.
Und wenn die Nachrichten über Twitter negativ sind, z.B. „Das Gerät hilft überhaupt nicht“? Das, sagt Pilar May, kann natürlich vorkommen und ist ein Risiko bei Social Media. Andererseits kann aber auch eine negative Nachricht positive Reaktionen hervorrufen, wenn andere Twitter-User, die gute Erfahrungen gemacht haben, dies auch mitteilen.
Aktiv Freunde und Followers sammeln
Nach einem ähnlichen Prinzip kann Dr. Völker einen Aufruf an seine Facebook-„Freunde“ richten: „Stellen Sie ein witziges Profilfoto mit einem Handy Cure ein.“ Als Belohnung gibt es dann z.B. ein Plakat mit dem Foto des Facebook-Nutzers. Auch Rabattaktionen – wer den „Gefällt mir“-Button anklickt, bekommt beim Kauf eines Handy Cures 20 Euro Rabatt – sind denkbar.
Bereits zwei Wochen nach dem Start seines Social-Media-Auftritts hat Dr. Völker erste interessante Kontakte geknüpft. Jetzt wird er am Ball bleiben und feststellen, welche Art von Aktionen den gewünschten Erfolg bringen.
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