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Frühe kardiovaskuläre Prävention rückt in den Fokus

Ute Ayazpoor

Die Assoziation von Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulären Erkrankungen ist lange bekannt und inzwischen in vielen Leitlinien verankert. Die Assoziation von Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulären Erkrankungen ist lange bekannt und inzwischen in vielen Leitlinien verankert. © iStock/SherSor

Neue Therapieoptionen stellen bisherige Standards der Diabetestherapie infrage. Sie können die Prognose und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes entscheidend verbessern – sofern sie denn auf Basis der aktuellsten Leitlinien­empfehlungen eingesetzt werden. Dabei sind das persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen und die Lebenssituation der Menschen mit Diabetes zu berücksichtigen.

Nach aktuellem Wissensstand muss die Therapie des Typ-2-Diabetes schon früh das individuelle kardiovaskuläre Risiko von Patienten in den Blick nehmen, riet Prof. Dr. J­ens Aberle­ vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Geringeres Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse

„Wir können Menschen mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko eine Therapie nicht mehr vorenthalten, die das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall signifikant senkt.“ Schon ein Typ-2-Diabetes allein sei ein Risikofaktor für atherosklerotisch-kardiovaskuläre Erkrankungen mit möglichen schwerwiegenden Folgen. In der aktuellen Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) für den Typ-2-Dia­betes werden deshalb bei klinisch relevanter kardiovaskulärer Erkrankung ausdrücklich Substanzen mit belegtem kardiovaskulärem Nutzen empfohlen.

„Angesichts der Evidenz verlieren DPP4-Hemmer und Sulfonylharnstoffe an Bedeutung, dafür rücken SGLT2-Inhibitoren und GLP1-Rezeptoragonisten (GLP1-RA) in den Vordergrund“, erklärte Prof. Aberle. So schnitt in der Studie SUSTAIN 2 der GLP1-RA Semaglutid (Ozempic®) in einer Dosierung von 0,5 bzw. 1 mg im Vergleich zum DPP4-Hemmer Sitagliptin deutlich besser ab.

Weniger Körpergewicht mit Semaglutid

Jeweils in Kombination mit ein oder zwei oralen Antidia­betika (Metformin und/oder Thiazolidindione) verabreicht, reduzierte Semaglutid den HbA1c-Wert (-1,3  bzw. -1,6 Prozentpunkte vs. -0,5 Prozentpunkte) und das Körpergewicht (-4,3 kg bzw. -6,1 kg vs. -1,9 kg) stärker als die Vergleichssubstanz Sitagliptin.

In der kardiovaskulären Endpunktstudie SUSTAIN 6 senkte Semaglutid außerdem das Risiko für vier schwere kardiovaskuläre Ereignisse (nicht-tödlicher Schlaganfall, nicht-tödlicher Myokardinfarkt, kardiovaskulärer Tod und Hospitalisierung infolge instabiler Angina pectoris) signifikant um 26 %.

Quelle: Symposium „Diabetestherapie praxisnah und patient:innenfreundlich“ bei der Diabetes Herbsttagung 2021; Veranstalter: Novo Nordisk

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Die Assoziation von Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulären Erkrankungen ist lange bekannt und inzwischen in vielen Leitlinien verankert. Die Assoziation von Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulären Erkrankungen ist lange bekannt und inzwischen in vielen Leitlinien verankert. © iStock/SherSor