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Geballtes Wissen unter einem Dach

„Hier wächst zusammen, was zusammengehört.“ – So ist der Zusammenschluss der beiden vormals separaten Fachgesellschaften AGPD und DGKED zur DGPAED wohl am einfachsten zu beschreiben. Wie die Lübecker Kinderdiabetologin und DGPAED-Vizepräsidentin PD Dr. Simone von Sengbusch betont, nimmt die Fachgesellschaft alle auf, die sich mit Hormonstörungen im Kindesalter beschäftigen – „und da gehört der Diabetes natürlich als ein sehr wichtiges Krankheitsbild dazu, aber eben auch ganz viele andere, sehr komplexe Krankheitsbilder.“
Aus AGPD und DGKED wurde DGPAED
Die Deutsche Gesellschaft für pädiatrische und adoleszente Endokrinologie und Diabetologie
(DGPAED) ist Ende 2022 aus dem Zusammenschluss der AGPD und der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED) hervorgegangen. Die DGPAED fungiert als AG innerhalb der DDG.
Sie selbst empfinde den Zusammenschluss als eine „sehr schöne und sehr spannende Entwicklung – selbst dann, wenn man so wie ich eigentlich mit Herzblut Diabetologin ist. Wir haben uns auch vorher schon alle gut verstanden. Aber wenn man dann auch unter einem gemeinsamen Dach sitzt, das macht irgendwas mit einem – und zwar im besten Sinne“.
Eng verflochten schon vor dem Zusammenschluss
Ähnlich sieht es DGPAED-Präsident Dr. Dirk Schnabel, Kinderendokrinologe und -diabetologe aus Berlin: „In der Endokrinologie geht es natürlich um das Endokrinologische System, so z. B. um die Wachstumsregulation, die Schilddrüse, die Gonaden, den Knochen oder die Nieren.“ Insbesondere beim Typ-1-Diabetes gebe es Krankheitsbilder, die allein durch die Autoimmunphänomene andere endokrine Organe beeinflussen. Die Intensität der Zusammenarbeit beider Fachgesellschaften hat über die Jahre ständig zugenommen: „Wir haben in den letzten 14 Jahren ja bereits gemeinsame Jahrestagungen veranstaltet, auch verbindet uns seit Jahren eine gemeinsame Weiterbildungsordnung Kinderdiabetologie und -endokrinologie.“
Herausfordernd: die Nachwuchsförderung
Als wissenschaftliche Fachgesellschaft will die DGPAED die beteiligten Fachgebiete stärken und sichtbarer machen. „Wir wollen in der Entwicklung von Leitlinien für Krankheitsbilder beteiligt werden, die auch diabetologische und endokrinologische Aspekte haben“, so Dr. Schnabel. Um den wissenschaftlichen Nachwuchs für Kinderdiabetologie und -endokrinologie zu begeistern, schreibt die DGPAED u. a. hochdotierte Stipendien aus und bietet Mentoring-Programme an. „Dabei geht es vor allem darum, die jungen Kollegen an die wissenschaftliche Community heranzuführen und ihnen die Angst zu nehmen, sich bei Kongressen in diesem Kreis von Erfahrenen zu bewegen.“
Doch die eigentlichen Herausforderungen der Nachwuchsförderung liegen für ihn woanders: „In Deutschland ist die Anzahl der Lehrstühle für Endokrinologie und Diabetologie in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen.“ Und Dr. von Sengbusch ergänzt: „Interessenten haben wir ja, denn es ist ein wirklich sehr attraktives Fach. Aber was wir brauchen, sind mehr Weiterbildungsstellen – und mehr Ärztinnen und Ärzte, die sich um eine Weiterbildungsbefugnis bemühen.“ Persönliche Expertise allein reiche nicht aus: „Wenn wir einmal aufhören, müssen wir einen bestellten Garten hinterlassen, in dem viele junge, engagierte Ärztinnen und Ärzte arbeiten und die Medizin der Zukunft gestalten.“
Antje Thiel
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