Händedesinfektion im Kampf gegen multiresistente Keime

Dr. Stefanie Kronenberger; Foto: fotolia, kletr

Schutzkittel und Isolation können die Verbreitung von MRSA und VRE oft nicht stoppen - wichtiger ist die penible Händedesinfektion!

Das A und O der Hygiene ist die Händedesinfektion, erinnerte Prof. Dr. Frauke Mattner von den Kliniken der Stadt Köln. Eine Schutzkittelpflicht bereits beim Betreten des Risikobereiches, zum Beispiel der Intensivstation, bewirke dagegen keine Risikominderung. Handschuhe und Kittel benötigt man vor allem bei Kontakt zu infektiösen Materialien, wie beispielsweise Blut oder Sekret.

Ganz wichtig aber ist das kontaminationsfreie Ablegen der Schutzkleidung, denn dabei passieren die meisten Fehler. Auch verführt das Tragen von Handschuhen dazu, die sorgfältige Händedesinfektion zu unterlassen, mahnte die Kollegin, und: „Erinnern Sie Ihre Mitarbeiter daran, Handschuhe auf gar keinen Fall zu waschen und sie jedesmal zu wechseln, wenn eine andere Körperregion oder gar der nächste Patienten behandelt wird.“

Hygienemaßnahmen machen Einzelzimmer überflüssig

Die Unterbringung von Patienten, die ein Übertragungsrisiko für andere darstellen, in einem Einzelzimmer ist im Übrigen wünschenswert, aber nicht zwingend. Unverhandelbar jedoch bleibt ein Abstand von einem Meter zum Nachbarbett und das Einhalten aller übrigen Hygienemaßnahmen.

Die Kollegin erinnerte daran, dass entsprechende Vorkehrungen nicht nur bei der Besiedelung mit MRSA angezeigt sind, sondern auch bei vancomycinresistenten Enterokokken (VRE) oder hochansteckenden Durchfallerregern, wie Clostridium difficile oder Noroviren. Zudem gelte es, die Übertragungswege und das individuelle Risiko der Kontaktpersonen zu berücksichtigen.

Quelle: 121. Kongress der DGIM, Mannheim, April 2015

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