
Heimische Abruptio ist sicher und wirksam

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch durch Mifepriston und die nachfolgende Einnahme von Misoprostol gilt als etablierte Abruptiomethode. Während in manchen Ländern die Einnahme der zweiten Substanz zu Hause erfolgen darf, wird Mifepriston üblicherweise unter ärztlicher Aufsicht eingenommen.
Ob die Selbstverabreichung beider Medikamente zu Hause die Wirksamkeit, Sicherheit und Zufriedenheit der betroffenen Frauen beeinträchtigt, hat eine Forschergruppe um Prof. Dr. Kristina Gemzell-Danielsson vom Karolinska Institutet Stockholm in einem systematischen Review beleuchtet. Sie analysierte sechs Studien mit 54.233 Frauen, die für den Schwangerschaftsabbruch Mifepriston entweder zu Hause oder in der Klinik einnahmen. Misoprostol wurde von allen zu Hause eingenommen.
Die Mehrheit der Teilnehmerinnen war über 18 Jahre alt und die akzeptierte Obergrenze für das Gestationsalter lag bei zehn Wochen. Die Dosierung von Mifepreston betrug 200 mg oral.
Es zeigte sich kein Unterschied in der Wirksamkeit oder der Compliance zwischen Teilnehmerinnen, die Mifepriston zu Hause einnahmen und denen, die es in der Klinik verabreicht bekamen. Auch bezüglich Komplikationen bestand kein Unterschied zwischen den Gruppen. Die meisten Frauen, die sich für die heimische Anwendung von Mifepriston entschieden, äußerten eine Präferenz für diesen Ansatz.
Die Einnahme von Mifepriston in der häuslichen Umgebung kann bei vergleichbarer Sicherheit und Wirksamkeit die Autonomie und Flexibilität der Frauen erhöhen, schreibt das Autorenteam. Der Vorgang des Schwangerschaftsabbruchs ließe sich so den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen der Frauen anpassen.
Quelle: Gemzell-Danielsson K et al. BMJ Sex Reprod Health 2024; doi: 10.1136/bmjsrh-2024-202302
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