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Heller Hautkrebs– Die Sonne als Auslöser

Je früher er entdeckt wird, desto besser lässt sich der helle Hautkrebs behandeln. Dermatologen teilen ihn in zwei Kategorien ein: das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Beim Basalzellkarzinom stammen die Krebszellen aus der sogenannten Basalzellschicht der Haut, beim Plattenepithelkarzinom aus der sogenannten Stachelzellschicht.
Heller Hautkrebs kann überall am Körper entstehen. Etwa 80 Prozent davon treten allerdings im Kopf-Hals-Bereich auf, also dort, wo die Haut am stärksten UV-Strahlung ausgesetzt war. Entsprechend entsteht er oft im Gesicht, vor allem an Nase, Stirn, Schläfen, Unterlippe, Händen und Handrücken.
Basalzellkarzinom: Risiko UV-Strahlung
Frühstadium beim Plattenepithelkarzinom
„Beim Plattenepithelkarzinom gibt es ein Frühstadium beziehungsweise eine Vorstufe, die aktinische Keratose. Deutlich mehr als eine Million Deutsche leiden schätzungsweise an dieser Vorstufe“, sagt Professor Dr. Markus Meissner. Der Hautkrebsexperte ist Leiter der Bereiche für operative Dermatologie und Dermatoonkologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main und Leiter des Hautkrebszentrums Frankfurt sowie der Forschungsgruppe Endothelzellbiologie. Hautärzte behandeln die aktinische Keratose zum Beispiel mit der photodynamischen Therapie, kurz PDT. Hierbei bekämpfen sie die Tumorzellen gezielt mit Licht in Kombination mit einer lichtsensibilisierenden Substanz. Auch setzen sie spezielle Cremes und Gele ein.Geringe Quote an Metastasierungen
Eine aktinische Keratose sollte stets behandelt werden. „Geschieht dies nicht, kann sie weiterwachsen und im Laufe der Zeit entsteht bei einem Teil der Patienten ein Plattenepithelkarzinom“, erklärt Prof. Meissner. Diese Form des hellen Hautkrebses muss stets operiert werden. Die Entfernung stellt in der Regel kein Problem dar. Und bei frühzeitiger Erkennung ist die Metastasierungswahrscheinlichkeit äußerst gering. „Bei späterer Entfernung ist die Prognose etwas schlechter. Etwa fünf Prozent der Plattenepithelkarzinome metastasieren. Im Vergleich zu anderen Krebsarten immer noch eine geringe Quote“, so Prof. Meissner.Operation als Standardtherapie
Das Basalzellkarzinom kommt noch häufiger vor als das Plattenepithelkarzinom. Es handelt sich somit um die häufigste Tumorart überhaupt. Eine Vorstufe gibt es hier nicht. Die positive Nachricht: Das Basalzellkarzinom bildet so gut wie keine Metastasen. Es muss allerdings entfernt werden, weil es ansonsten immer weiter wächst und beispielsweise Knochen angreifen kann. „Standardtherapie ist hier ebenfalls die Operation, wie beim Plattenepithelkarzinom. Sie wird in der Regel unter örtlicher Betäubung vorgenommen“, erklärt Prof. Meissner. Um das erneute Erkranken zu vermeiden, wird histologisch untersucht, ob Tumorreste zurückgeblieben sind. Sollte dies der Fall sein, werden diese noch einmal durch eine weitere Operation vollständig entfernt.Immuntherapie bei fortgeschrittenen Tumoren
Ist eine Operation beim Plattenepithelkarzinom nicht möglich, weil der Tumor zum Beispiel an einer ungünstigen Stelle liegt, gibt es weitere Therapiemöglichkeiten. „Seit einigen Jahren nutzen wir bei der Hautkrebstherapie sehr wirkungsvoll die Immuntherapie. Medikamente, sogenannte Antikörper, aktivieren das körpereigene Immunsystem, das wiederum den Tumor bekämpft“, sagt Prof. Meissner und führt aus: „Zur Behandlung des hellen Hautkrebses setzen wir PD1-Antikörper ein, vor allem zur Bekämpfung von fortgeschrittenen Tumoren mit Metastasen. Eine Heilung ist damit immer noch möglich.“ Die Immuntherapie wurde als erstes bei der Bekämpfung des schwarzen Hautkrebses eingesetzt. Mittlerweile nutzen auch Onkologen anderer Fachrichtungen diese Therapiemethode sehr erfolgreich.Wachsamkeit beim hellen Hautkrebs gefordert
Hohe Ansprechraten erzielen die Ärzte auch mit der Strahlentherapie. Sie kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn nach einer ersten Operation mit verbliebenen Tumorresten keine weitere Operation möglich oder der Tumor für eine Operation zu groß ist. Der helle Hautkrebs lässt sich zwar gut behandeln, einmal aufgetreten ist jedoch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Erkrankung an einer anderen Körperstelle sehr hoch. Patienten sollten also wachsam sein und sich regelmäßig beim Hautarzt untersuchen lassen. Zusätzlich muss auf einen konsequenten UV-Schutz geachtet werden.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).