Herpes zoster bedroht Gefäße

Dr. Stefanie Kronenberger, Foto: thinkstock

Die Gürtelrose als äußerst schmerzhafte Manifestation auf der Haut ist bekannt. Die Varizellenviren attackieren aber auch die Gefäße - besonders bei jungen Menschen.

Ein Herpes zoster ist ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Gefäßläsionen, wie Myokardinfarkt, Schlaganfall und TIA*. In einer britischen retrospektiven Fallkontrollstudie mit mehr als 300 000 Teilnehmern wurde das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Herpes zoster geprüft.

Gürtelrose: Häufiger Infarkt und TIA

Die Adjusted Hazard Ratios (AHR) für eine TIA und Herzinfarkt waren bei Herpes-zoster-Patienten mit 1,15 bzw. 1,10 erhöht. Beim Schlaganfall fand sich zunächst keine erhöhte Gefahr. Bei Patienten aber, die schon im Alter von unter 40 Jahren an Gürtelrose erkrankt waren, zeigten sich sowohl Schlaganfall- als auch Herzinfarkt- und TIA-Raten erhöht (AHR: 1,74, 2,42 und 1,49).


Das hohe Risiko jüngerer Patienten erklärt sich Professor Dr. 
Judith Breuer von dem University College London (UCL) auch damit, dass man bei dieser Patientengruppe nicht mit kardiovaskulären Schäden rechnet und diese eher übersehen werden. Umgekehrt werden ältere Patienten in dieser Hinsicht ohnehin besser überwacht und daher auch früher behandelt.

*transitorische ischämische Attacke

Breuer et al., Neurology 2014; 82: 206-212

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