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Heuschnupfen vergällt den Obstgenuss
Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien findet man am häufigsten bei Sensibilisierungen gegen Baumpollen, aber auch bei Beifuß- oder Naturlatex-Allergien (s. Kasten). Bei Erwachsenen sind diese Reaktionen die häufigste Manifestation einer Nahrungsmittelallergie, sagte Professor Dr. Uta Jappe vom Forschungszentrum Borstel der Universitäts-Hautklinik Lübeck.
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Orale Provokationstests außerhalb der Pollensaison
Seit dem Nachweis der Bet-v-1-homologen Proteine ist die Ursache der meisten Kreuzallergien heute gut bekannt. Eine entsprechende Sensibilisierung rechtfertigt aber noch keine Allergiediagnose, geschweige denn eine Therapie, betonte die Allergologin.
Klinische Relevanz ist nur bei tatsächlich korrespondierenden Symptomen gegeben. Ungezielte diätetische Karenzmaßnahmen sind bei Pollenallergikern unangebracht und auch spezifische Eliminationsdiäten werden nur bei klinisch relevanten Beschwerden empfohlen.
Auf einen oralen Provokationstest kann man dabei nicht verzichten. Idealerweise sollte er außerhalb der Pollensaison und im symptomarmen Intervall durchgeführt werden. Bei positiver oraler Provokation ist die Allergenkarenz die sicherste Therapie. Bei schweren Reaktionen müssen die Patienten zudem entsprechend über die Gefahren aufgeklärt und mit einem Notfall-Set ausgerüstet werden.
Gekocht werden Früchte oft vertragen
Viele Obst- und Gemüsesorten dürfen auf dem Speiseplan bleiben, wenn der Patient bestimmte Zubereitungsformen verträgt. So sind viele dieser Allergene hitzelabil. Gekocht (z.B. in Form von Kompott) werden sie dann gut vertragen. Außerdem muss etwa bei Feigen zwischen frischen und getrockneten Früchten unterschieden werden.
So vertragen Baumpollenallergiker oft keine frischen Früchte – bei Allergien gegen Ficus benjamini sind dagegen getrocknete riskant. In Einzelfällen wurde be-obachtet, dass die wegen respiratorischer Symptome durchgeführte spezifische Immuntherapie (SIT) auch eine pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie bessern kann.
Aktuelle Daten haben aber gezeigt, dass die SIT mit einem Birkenpollenextrakt nicht zu einer Besserung oraler Symptome nach Apfelverzehr führte. Ob in Zukunft eine speziell auf die für Kreuzallergien relevanten Moleküle ausgerichtete SIT die Symptome bessern kann, ist zurzeit noch offen.
Quelle: 8. Deutscher Allergiekongress in Bochum
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