Im Duett gegen die Allergie

Dr. Anja Braunwarth

Zur Optimierung der AIT gibt es drei Ansätze. Zur Optimierung der AIT gibt es drei Ansätze. © Alexander Raths – stock.adobe.com

Eine Allergenimmuntherapie (AIT) zeigt gute Erfolge bei vielen IgE-vermittelten Allergien. Aber es ist wie immer Luft nach oben. Wie Prof. Dr. Stephen Durham vom National Heart and Lung Institute am Imperial College in London erklärte, wird anhaltend daran geforscht, die Therapien noch wirksamer, sicherer und bequemer zu machen. Außerdem wünsche man sich, damit eine länger anhaltende Toleranz zu erzielen. 

Eine Idee zur Optimierung ist die Kombination mit Biologika. Drei Ansätze dafür gibt es bereits:

  • AIT plus Antikörper gegen IgE (Omalizumab)
  • AIT plus Antikörper gegen Th2-Zytokine (Dupilumab gegen IL-4/13-Rezeptor)
  • AIT plus Antikörper gegen epitheliale Zytokine (Tezepelumab gegen TSLP*)

Omalizumab konnte in einer Studie die Akutreaktionen nach einer beschleunigten AIT gegen Ambrosia mindern. Außerdem zeigte sich nach Beigabe des Anti-IgE-Antikörpers in verschiedenen Untersuchungen bei verstärkter Sicherheit eine höhere Effektivität als durch eine AIT allein. Langzeiteffekte wurden allerdings bislang nicht untersucht und es herrschen noch Unsicherheiten über die optimalen Dosierschemata. 

Dupilumab konnte in Ergänzung zu einer subkutanen AIT bei allergischer Rhinitis gegen Graspollen die Werte im total nasal symptom score (TNSS) nicht signifikant lindern. Die Nebenwirkungen der AIT waren aber unter dem Add-on vermindert und es gab deutlich weniger Therapieabbrüche. Außerdem ging die Hautreaktion auf Gräserpollen bei den Teilnehmern, die die Kombitherapie bekamen, deutlich stärker zurück und das spezifische IgE sank mehr. Derzeit wird geprüft, wie sich eine zweijährige Behandlung mit AIT und Dupilumab bei Gräserpollenallergie nach drei Jahren – also ein Jahr nach Therapieende – auswirkt. 

Tezepelumab plus subkutane AIT bei Katzenhaarallergie hemmte in einer Studie die Sofortantwort nach nasaler Provokation. Die Analyse des nasalen Bürstenabstrichs zeigte eine reduzierte mRNA-Aktivierungssignatur in den Mastzellen. Nach Ende der Therapie in Woche 52 waren die Werte im TNSS unter der kombinierten Therapie deutlich stärker zurückgegangen als unter AIT. Ein Jahr später unterschieden sich die Werte aber nicht mehr signifikant.
Offenbar haben alle diese Ansätze das Potenzial,  kurzfristig die Erfolge und die Sicherheit einer AIT zu verstärken, sagte Prof. Durham. Wie sie sich aber langfristig auf die klinische und immunologische Toleranz auswirken, muss weiter untersucht werden. Und schließlich müsse man angesichts der hohen Preise für Biologika die Kosteneffektivität insgesamt im Auge behalten.

* thymisches stromales Lymphopoietin

Quelle: Allergologie im Kloster

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Zur Optimierung der AIT gibt es drei Ansätze. Zur Optimierung der AIT gibt es drei Ansätze. © Alexander Raths – stock.adobe.com