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Digitale Gesundheitsanwendungen in den Leitlinien

Genau 40 DiGA gibt es derzeit auf Rezept, knapp 200.000 sind bisher verschrieben. Nur 15 dieser digitalen Helfer wurden bislang dauerhaft ins Verzeichnis aufgenommen – vor allem für Depression, Angststörungen und psychosomatische Krankheitsbilder, weiß Prof. Dr. Martin Möckel, Sprecher der DGIM-Arbeitsgruppe DiGA/KI in Leitlinien.
Welche konkrete Rolle den Anwendungen in der Versorgung zukommen soll, ist Ärzt*innen noch unklar. Laut Prof. Dr. Möckel sollte der Einsatz von DiGA wie die Medikation im Rahmen des ärztlichen Behandlungsplans erfolgen. Deren „größte potenzielle Wirksamkeit“ sieht er in regelmäßigen Konsultationen. Aktuell fehle dafür aber eine entsprechende Vergütung, sagte er.
Testzugänge nutzen, Videos anschauen
Eine weitere ärztliche Herausforderung sei es, mit den DiGA im Praxisalltag umzugehen, erklärte der Arzt. Damit niedergelassene Kolleg*innen die „Apps auf Rezept“ auch zielführend verordnen könnten, bräuchten sie detaillierte Kenntnisse der digitalen Anwendungen, die sich über Testzugänge gewinnen ließen. Nach langjähriger Diskussion gebe es hier inzwischen Verbesserungen.
Solche Testzugänge reichten allerdings nicht aus, sagte Möckel. „Es ist unmöglich, jede DiGA persönlich und ausführlich selbst anzuwenden und zu bewerten.“ Die Fachgesellschaft hat daher Kriterien für 7- bis 15-, maximal 20-minütige Kurzvideos mit standardisiertem Aufbau und für Schulungszwecke erarbeitet. Diese neuen Kriterien gibt die DGIM an die Hersteller weiter. Angedacht sind 4 Module (Art der DiGA und Indikation, Wirkprinzip und wissenschaftliche Evidenz, Patient Journey, Aufgaben Ärzt*innen und Therapeut*innen).
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